www.wortfilter.de warnt vor unseriösen Stellenangeboten
Seit Jahren werden deutsche Internetnutzer per Massen-Mails mit unseriösen Stellenangeboten bombardiert: Die meist aus der Ukraine oder Russland stammenden Betrüger wollen die Girokonten der Angeworbenen für Geldwäsche missbrauchen. 2009 haben sich nach Erkenntnissen des BKA 2.394 Angeschriebene anwerben lassen.
Dabei haben die Betrüger hauptsächlich zwei Einnahmequellen: Zum einen räumen sie Onlinekonten leer, zu denen sie durch so genannte Phishing-Mails Zugang bekommen haben. Zum anderen "verkaufen" sie online (beispielsweise über eBay) Waren, die sie sich per Vorkasse bezahlen lassen und dann natürlich nie liefern.
Das Problem der Kriminellen ist nun: Wie sollen sie unerkannt an die Gelder kommen? Die Lösung ist einfach: Man kassiert das Geld über Mittelsmänner, die das Geld auf ihren Konten entgegennehmen und dann abzüglich einer Provision über einen Bargeld-Transferservice wie Western Union oder MoneyGram an die eigentlichen Hintermänner weiterleiten. Spätere Ermittlungen verlaufen dann im Sande, die eigentlichen Geldempfänger sind nicht zu ermitteln.
Und genau solche Mittelsmänner suchen die Betrügerbanden über "Stellenangebote" per Spam-Mail. Dabei lassen sie sich einiges einfallen, um die angebotene Tätigkeit zu beschreiben. Hier eine Auswahl der Bezeichnungen für die gesuchten Geldwäscher:
AdministrationsassistentInnen
Debitoren-Offizier
ELECTRONIC SYSTEMS OPERATOR
Escrow-Agent
Fernassistent
Finance Transfer Supervisor
Finanzagent
Finanzmanager
Finanztransaktionsmanager
Handelsvertreter
Lieferungsmanager
On-line-Zahlung Manager
Operationsmanager
Pensionsgeschäftsagent
PROJECT EXECUTIVE
Projekt-Koordinator
Prozess-Manager
Regional Manager/in für Zahlungsbearbeitung
Regional Manager/in für Zahlungsbearbeitung und Online-Handel
Treuhandagent
Versandmanager
Vertrieb Innendienst (First Level Support)
Hier in alphabetischer Reihenfolge eine Liste von angeblichen Firmennamen, unter denen die Betrüger agieren:
Alpine Intern.Transfer
ALTIKOR
AM-soft Co
Baum Strategy Company
BONET FINANCIAL
CSP Solar Ltd
DAITON CONSULTING INTERNATIONAL
DANFIELD INTERNATIONAL
[email protected]
[email protected]
Dentaurum AGO gemuz
DH United
DOUGLASS SERVICES INCORPORATED
EFG-Finanzgruppe (Estland)
ELS (angeblich aus Amerika)
EUROPEAN LOGISTIC UNION
Excel-Soft.Technology
ExxonMobil International Inc.
Galant NT Intern.Transver
GC-Trade
Geneus Intern.Transfer
Germus Transport-Line
Good-Money GH Intern.Transver
HAMATOURS
Heidt Group
HKLTD
HOFFMAN CONSULTING GROUP
HOWARD CONSULTING ORGANISATION
HR Department Adecco
INDASTL LLC
INSurance
Ises Solar Ltd
Kangsar Consulting
Lehnert & Gemuss
Madrid Software Reuse
MANCOS PARTNERS INC
MARTIN CONSULTING LIMITED
MBE Logistics David Hartmann
Merk Intern.Transver
Mexnol Intern.Transver
Milton Organics Limited
MKM CO
MOEI-Gruppe
NRS TEK GROUP
ONLINE Investments
Patrex Ltd
PKS Cargo Transport
Platinway Corp
Prime Technologies
RBN-Group aus Estland
RINK LTD
RuShop.us
SHECKLEY BUSINESS GROUP
Smart Solutions Recruitment
Softline Oleg Kalina
Solar-International Ltd.
T+L LTD
TOFFLER SERVICES COMPANY
TRAVIS CONSULTING INC
UPT Co
Vent Transports Riga, Lettland
WILBERT CONSULTING INC
WT LLC
Zerix Intern.Transver
Die Gerichte gehen recht streng mit den von den Betrügern angeworbenen Geldwäschern um: Man glaubt Betroffenen schon lange nicht mehr, sie hätten so eine Masche nicht durchschaut. So wurde beispielsweise am 22. August 2008 eine 47-Jährige verurteilt: Sie muss neben der Rückzahlung der Gelder auch noch ein halbes Jahreseinkommen Strafe zahlen.
Neben den strafrechtlichen Konsequenzen (Geldwäsche nach § 261 StGB) kommt auch zivilrechtlich einiger Ärger auf die Betroffenen zu: Die weitergeleiteten Gelder müssen den Betrugsopfern natürlich erstattet werden. Und normalerweise wird den Geldwäschern von ihrer Bank auch das Girokonto gekündigt und es fällt dann sehr schwer, in Deutschland jemals wieder ein Konto zu bekommen.
Sollten Sie ein "Stellenangebot" von einer "Firma" bekommen, die oben noch nicht aufgeführt ist: Bitte an mich weiterleiten.
Grundsätzlich können Sie davon ausgehen: Wenn Sie einen Job per unverlangter Mail angeboten bekommen, ist das Angebot immer unseriös.
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