Bürokratische eBay-Schnapsidee: Maximale Versandkosten
eBay hat sich mal wieder eine bürokratische Maßnahme zur Gängelung der Verkäufer ausgedacht und führt am 15. Juni in 34 Kategorien maximale Versandkosten ein.
eBay behauptet zur Begründung, in der letzten Zeit hätten sich Käufer verstärkt über überhöhte Versandkosten beschwert. Das halte ich für eine Lüge sehr gewagte Behauptung. Im Gegenteil: Wegen der Wichtigkeit der Detaillierten Verkäuferbewertungen (DSR) insbesondere im Bereich Versandkosten haben sehr viele gewerbliche Verkäufer ihre Versandkosten gesenkt und es gibt nun deutlich weniger Versandkostenabzocker als früher.
Tatsache ist: Wer überhöhte Versandkosten berechnet, bekommt über die DSRs Probleme. Liegt das DSR für Versandkosten unter 4,0, dann werden die Artikel solcher Verkäufer weit hinten angezeigt, Versandkostenabzocker müssen mit deutlichen Umsatzeinbrüchen rechnen - und das ist gut so.
Feste absolute Obergrenzen für Versandkosten halte ich dagegen für bürokratischen Blödsinn, der einfach nicht sachgerecht ist. Ob Versandkosten überhöht sind, muss man im Einzelfall beurteilen, da kann man keine feste Regel aufstellen. Wenn jemand für einen USB-Stick 8,90 Versandkosten berechnet, dann ist das Abzocke. Wenn man aber eine für mehrere tausend Euro verkaufte Uhr als versicherten Wertbrief verschicken möchte, dann geht das nicht für die von eBay vorgegebenen 5 Euro. Ich wüsste auch gerne, mit welchem Versandservice man eine sperrige Stehlampe für weniger als 6 Euro verschicken kann. Oder warum eBay glaubt, man könne eine Palette Monitore für 8 Euro versenden.
eBay möchte mit diesem Bürokratenmonster die Käuferzufriedenheit steigern. Da habe ich eine viel bessere Idee: Warum schreibt eBay den Verkäufern nicht einfach vor, ihre Sofort-Kaufen-Preise zu halbieren? Das würde die Zufriedenheit der Käufer ganz sicher steigern...
Ach Quatsch, das geht ja nicht: Dann würde eBay geringere Verkaufsprovisionen kassieren.
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