Weitere Details zu den neuen eBay-Änderungen

Es folgen weitere Infos zu den geplanten eBay-Änderungen. Dabei setze ich die Verlautbarungen eBays in kursiver Schrift, meine eigenen Bewertungen und Kommentare füge ich in normaler Schrift ein.

Riesige Produktauswahl: Ausweitung der Sortimentsbreite und -tiefe durch neues Geschäftsmodell für gewerbliche Verkäufer

Mit einem neuen Geschäftsmodell für gewerbliche Verkäufer macht eBay ab dem 25. September den Online-Marktplatz noch attraktiver für das Anbieten von Festpreisartikeln. Teil des neuen Geschäftsmodells ist die Aufhebung der Trennung zwischen Shop-Artikeln und Sofort Kaufen-Artikeln. Es wird zukünftig nur noch Festpreisangebote und Auktionen auf dem eBay-Marktplatz geben. Auch Artikel, die in Verbindung mit einem Shop-Abonnement eingestellt werden, können über die Standardsuche bei eBay gleichberechtigt als Sofort-Kaufen-Artikel gefunden werden. Für die Käufer bedeutet das: mehr Angebote, mehr Auswahl und mehr Komfort, denn der separate Blick in die Shops ist nicht mehr nötig.

Diese Änderung hatte ich so erwartet und vorhergesagt, für Inhaber von eBay-Shops ist das eine sehr gute Nachricht.

Attraktive Shop-Konditionen und Risikoverlagerung auf Verkaufsprovision

Für gewerbliche Verkäufer wird das Shop-Abonnement ab 19,95 Euro monatlich die Eintrittskarte zu günstigen Einstellgebühren. Diese liegen unabhängig vom Produktpreis zwischen ein und zehn Cent, je nach Typ der Shop-Abonnements und Produktkategorie. Die Einstellgebühren beinhalten bereits das Galeriebild. Händler können im besten Fall auch mit einer Flatrate* (*Die eBay Profi-Flatrate gilt vom 25.9.2008 bis zunächst 31.12.2008.) einstellen und zahlen dann nur die Abonnement-Gebühren. Es fallen keine weiteren Gebühren für das Anbieten von Artikeln an. Die Flatrate gilt für das Einstellen von Mehrfachangeboten in Verbindung mit einem Premium-Shop-Abonnement. Mehrfachangebote enthalten mehrere identische Artikel, die einzeln abverkauft werden.

Auch das hatte ich im Wesentlichen so erwartet und halte es für begrüßenswert. Für mich neu und überraschend war nur die Flatrate, aber auch diese Änderung finde ich gut - auch wenn sie in erster Linie nur großen Händlern nützt.

Die Verkaufsprovisionen orientieren sich an Kategoriegruppen, für die ähnliche Markt- und Margensituationen gelten. Dabei fallen Gebühren vor allem dann an, wenn auch Umsatz generiert wird. Das bedeutet eine deutliche Risiko-Verlagerung vom Verkäufer hin zu eBay.

Diese unterschiedlichen Verkaufsprovisionen sind sehr wichtig: In manchen Bereichen sind eBay-Händler wegen der hohen eBay-Gebühren nicht mehr wettbewerbsfähig, weil sie einfach im Vergleich zu "normalen" Onlineshops zu hohe eBay-Kosten haben, die sie nicht einfach von ihrer Marge abziehen können, sondern auf die Preise aufschlagen müssen.

Allein durch die Umwandlung der bestehenden Shop-Artikel in Sofort Kaufen-Artikel verdoppelt sich das direkt findbare Produkt-Angebot auf ebay.de. Zudem gilt, dass das neue Festpreismodell Händlern preiswert ermöglicht, ihre Angebotsmenge zu erhöhen. Um die neuen Festpreisangebote für die Käufer noch attraktiver zu machen, enthält jedes Angebot, das in Verbindung mit einem Shop-Abonnement eingestellt wurde, automatisch PayPal als eine mögliche Zahlungsoption. Käufer, die Produkte von gewerblichen Verkäufern im Festpreisformat erwerben, erwarten eine schnelle, reibungslose und vor allem sichere Abwicklung der Transaktion. Um ein Höchstmaß an Käuferzufriedenheit zu erreichen, wird allen Käufern die Möglichkeit geboten, bei dem neuen Verkaufsformat PayPal als Zahlungsmethode zu wählen. Dass heute schon 70 Prozent der gewerblichen Artikel mit PayPal angeboten werden, zeigt, dass viele Käufer damit bezahlen möchten.

Ich denke, dass die Zahl der Angebote sich noch weiter erhöhen wird: Unmittelbar wird sie jetzt verdoppelt, aber in Zukunft werden mehr eBay-Händler die Chance nutzen, ihr gesamtes Sortiment bei eBay anzubieten. Bisher war das aus Kostengründen nicht möglich beziehungsweise vernünftig. Gegen die PayPal-Pflicht in Shops ist im Grunde nichts einzuwenden, sie kommt meiner Überzeugung nach nächstes Jahr ohnehin für alle gewerblichen eBay-Verkäufer. Im Gegensatz beispielsweise zum Verkauf über Amazon müssen eBay-Händler die Kosten für das eBay-eigene Bezahlsystem PayPal separat kalkulieren: Bei Amazon sind diese Kosten bereits in die (hohe) Verkaufsprovision einkalkuliert.

Wie aus den Shops gewohnt, sind Laufzeiten von 30 Tagen oder bis auf Widerruf möglich. Die eBay-Shops sind in Zukunft gewerblichen Verkäufern vorbehalten.

Es ist sinnvoll und vernünftig, die Shops nur für gewerbliche Verkäufer zu öffnen. Die wenigen Ausnahmen betreffen private Sammlungsauflösungen - bei denen aber die Rechtsprechung sehr restriktiv ist und wo die Grenze zur Gewerblichkeit im Sinne der Vorschriften zum Fernabsatz in Shops ohnehin fast immer überschritten wird.

Neue Suchtechnologie für bessere Übersicht

Diese enormen Mengeneffekte verlangen nach einer komplett neuen Suchtechnologie. Sie wurde Mitte August auf eBay eingeführt. Neben der stark erhöhten Kapazität erleichtert und präzisiert die neue Suchtechnologie den Suchvorgang und liefert bessere Suchtreffer. Durch die neue Suchsortierung setzt eBay ab der Einführung des gewerblichen Festpreismodells Anreize, gleiche Artikel nicht einzeln einzustellen, sondern sie zu Mehrfachangeboten zu bündeln. Wenn sich ein solches Angebot gut verkauft, ist das ein starker Indikator für hohe Käuferrelevanz und damit für eine gute Positionierung in den Suchergebnissen.

Suchtechnologie und Sortierung sorgen so gemeinsam dafür, dass die Angebotsfülle für Käufer übersichtlich und beherrschbar bleibt.

Die neue Suchtechnologie ist tatsächlich ein zentrales Element der Änderungen. Ob eBay dieser Herausforderung gewachsen ist, muss man abwarten: Die Technik ist ja nicht auf einen Schlag fertig und muss ständig weiterentwickelt werden. Die Suchtechnologie ist aber auch eine große Herausforderung für alle eBay-Händler: Sie müssen ihre Verkaufsstrategien anpassen, um überhaupt noch gesehen zu werden. Da besteht ein großer Beratungsbedarf, den eBay selbst nicht leisten kann und will. In meinem Gespräch mit eBay-Geschäftsführer Frerk-Malte Feller letzte Woche regte der an, ich solle mir doch einmal überlegen, ob ich keine Aktivitäten in diese Richtung entwickeln will. Mal sehen...

Mehr Produkte besser finden

Das gesamte Paket bietet vor allem Verkäufern, die bereits in relativ großen Stückzahlen handeln, starke Anreize, mehr und auch andere Waren auf eBay anzubieten. Käufer werden also ab Ende September ein noch breiteres Produktsortiment bei eBay vorfinden. Dieses Angebot wird zudem durch die neue Suchtechnologie besser erschlossen. Die neue Sortierung stellt sicher, dass einerseits relevante Ergebnisse oben stehen und andererseits Festpreisangebote und Auktionen in einem angemessen Mix vertreten sind. Zudem werden Festpreisangebote noch häufiger als bisher mit PayPal bezahlbar sein, sodass die Zahlungen über den zukünftig unlimitierten PayPal-Käuferschutz abgesichert sind.

Unterm Strich gibt es künftig zwei Gruppen von Verkäufern, die bei eBay Vorteile haben: Einserseits die privaten Verkäufer gebrauchter Waren, die in Auktionen ab einem Euro anbieten. Und anderseits große Händler, die künftig ihr gesamtes Sortiment bei eBay einstellen können und die beim Verkauf hoher Stückzahlen eines einzelnen Modells bevorzugt gelistet werden. Pech gehabt haben künftig "kleinere" gewerbliche Händler: Die sitzen zwischen den Stühlen und werden eBay auf Dauer verlassen müssen.

Relevante Suchergebnisse: Schneller finden, was wirklich interessiert

Zu den ständig rund neun Millionen Artikeln auf eBay.de kommen noch einmal etwa genauso viele Shop-Artikel, die zukünftig vollwertig in den eBay-Marktplatz integriert werden – und eBay wächst weiter. Je mehr Artikel aber auf dem Online-Marktplatz angeboten werden, desto größer wird die Herausforderung, Käufern bei der Anzeige der Suchergebnisse das für sie interessante und ihrer Suchanfrage entsprechende Produkt zu liefern. Aus diesem Grund hat eBay bereits im Februar 2008 eine neue Standard-Sortierung bei der Anzeige der Suchergebnisse eingeführt. Seither werden die Suchergebnisse in der Reihenfolge ihrer Relevanz für die Käufer angezeigt – damit derjenige, der ein Handy sucht, auch wirklich das Telefon und nicht den Akku findet.

Effektiver und treffsicherer suchen

Seit Mitte August profitieren alle eBay-Nutzer außerdem von einer komplett neuen Suchtechnologie, die der immer größer werden Anzahl an Produkten auf dem Marktplatz gerecht wird und dafür sorgt, dass Käufer in der riesigen Menge an Angeboten effektiv und zielgenau das für sie Interessante und Passende herausfiltern können.

Das bewährte Kategoriensystem bleibt dabei erhalten. Es wird aber noch stärker als bisher durch Artikelmerkmale ergänzt. Je stärker eine Produktkategorie von katalogisierbaren Standardprodukten mit klaren Unterscheidungsmerkmalen geprägt ist, desto wichtiger und effektiver sind diese Artikelmerkmale. Für einen MP3-Spieler wären dies zum Beispiel Hersteller, Speicherplatz und Speichertechnik. Mit den Artikelmerkmalen kann der Nutzer genauestens die Kriterien für sein Wunschprodukt bestimmen und auf die passenden Angebote aus dem eBay-Datenbestand zurückgreifen. Es resultiert eine Ergebnismenge, die präzise mit den Suchkriterien übereinstimmt.

Man darf gespannt sein, wie erfolgreich das ist. Tendenziell kommt die neue Suchtechnologie eBay-unerfahrenen Nutzern eher entgegen - aber alte eBay-Hasen müssen sich erstmal umgewöhnen. Ich persönlich bin bei eBay auch viel als Käufer unterwegs und habe mir angewöhnt, die Suchergebnisse lieber nach "alter" Sortierung anzeigen zu lassen. Wer sich von eBay nicht manipulieren lassen möchte oder echte Schnäppchen sucht, wird ohnehin den kostenlosen PreisHai verwenden.

Was sich gut verkauft, verdient Aufmerksamkeit

Die Suchergebnisse werden nach wie vor nach Relevanz sortiert. Relevant ist vor allem, was von Käufern in der Vergangenheit nachgefragt wurde. Für jede aktuelle Suchanfrage wird also bestimmt, welche Angebote bei ähnlichen Suchanfragen bisher von Käufern bevorzugt wurden. Die Eigenschaften dieser bevorzugten Angebote bestimmen, wie aktuelle Angebote für die Sortierung bewertet werden. Neu ist, dass ab dem 25. September 2008 Auktionen und Festpreisangebote zunächst getrennt sortiert, dann jedoch wie bisher in einer einzigen gemischten Suchergebnisliste angezeigt werden.

Auktionen werden vor allem nach ihrer verbleibenden Laufzeit sortiert und angezeigt, Festpreisangebote vor allem nach ihrem bisherigen Verkaufserfolg. Insbesondere für Angebote, die mehr als einen Artikel beinhalten, heißt das: Je mehr Artikel aus diesem Angebot verkauft worden sind – weil das Angebot so attraktiv war –, desto höher steigt es in der Sortierung.

Auf allen Ergebnisseiten werden Käufer nach wie vor einen Mix aus Auktionen und Festpreisangeboten finden. Das Verhältnis von Auktionen und Festpreisangeboten auf den Suchergebnisseiten richtet sich dabei nach dem Angebots- und Nachfrage-Verhältnis von Auktionen und Festpreisangeboten.

Wie oben schon geschrieben: Das kommt einerseits den privaten Auktionären und anderseits den gewerblichen Verkäufern hoher Stückzahlen entgegen, "kleinere" gewerbliche Anbieter werden es sehr schwer haben.

Eine wichtige Rolle bei der Sortierung spielt außerdem die Qualität des Verkäufers. Angebote von Verkäufern, mit deren Leistungen Käufer in der Vergangenheit besonders unzufrieden waren, werden in den Suchergebnissen zurückgestuft. Dies erfolgt auch, wenn ein Verkäufer in einem der vier Bereiche der detaillierten Verkäuferbewertungen einen Durchschnittswert unterhalb von 4,0 erzielt.

Das bedeutet: Wer in den DSRs irgendwo unter 4,0 steht, sollte sinnvollerweise den eBay-Verkauf für mindestens 30 Tage ruhen lassen.

Reibungsloser Kauf: Stärkere Qualitätssicherung und Einführung neuer Schutzmechanismen

Die reibungslose Abwicklung des Kaufs ist eine zentrale Voraussetzung für eine hohe Kundenzufriedenheit – auch bei eBay: Wer beim Bezahlen oder bei der Lieferung schlechte Erfahrungen macht, wird mit dem Einkaufserlebnis nicht zufrieden sein, auch wenn er sein Wunschprodukt schnell und zu günstigen Konditionen gefunden hat. Um sicherzustellen, dass die Käufer nicht nur schnell und einfach finden, was sie suchen, sondern es auch reibungslos erwerben können, setzt eBay (www.ebay.de) auf eine noch stärkere Qualitätssicherung auf der Angebotsseite und die Einführung neuer Schutzmechanismen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Ausweitung der Schutzmechanismen bei PayPal, dem zu eBay gehörenden Online-Zahlungsservice, höhere Standards für Verkäufer, Obergrenzen bei den Versandkosten sowie zusätzliche Schutzmaßnahmen vor dem Missbrauch von Mitgliedskonten.

Ohne Limit geschützt durch PayPal

Die Vorteile von PayPal als Bezahlmethode für das Einkaufen im Internet liegen auf der Hand: Das Bezahlen in Echtzeit beschleunigt die Kaufabwicklung, der Verkäufer kann die Ware besonders schnell verschicken. Dazu ist PayPal international, für Käufer kostenlos und einfach zu nutzen. Bereits heute werden rund 70 Prozent der Angebote von gewerblichen Verkäufern auf dem deutschen eBay-Marktplatz mit PayPal als eine der Zahlungsoptionen angeboten.

In Zukunft wird der Anreiz, PayPal zu nutzen, noch größer, da die Schutzleistungen noch einmal deutlich ausgeweitet werden. Ab dem 1. September profitieren PayPal-Nutzer bei eBay von einem Käuferschutz in unbegrenzter Höhe. Zudem wird der Verkäuferschutz erweitert, sodass in Zukunft auch internationale Kreditkartenzahlungen abgesichert sind.

Der neue PayPal-Käuferschutz wird Artikel, die mit PayPal bezahlt wurden, nicht mehr nur bis zu einer maximalen Höhe von 1.000 Euro, sondern ohne jegliche Limitierung und weiterhin ohne Selbstbehalt und inklusive der Versandkosten absichern. Der Schutz greift, wenn ein Artikel trotz Bezahlung nicht versandt wird oder deutlich von der Artikelbeschreibung abweicht.

Dass der Käuferschutz in Zukunft nicht mehr auf 1.000 Euro limitiert ist, geht letztlich wohl zu Lasten der Verkäufer: Verkaufen die eine Ware im Wert von mehr als 1.000 Euro, dann müssen die mit hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnen, dass ihr PayPal-Konto eingefroren wird. Betroffene Verkäufer müssen dabei die Ware versenden, kommen aber unter Umständen erst nach wochenlangem Papierkrieg mit PayPal an ihr Geld. Aus diesem Grund sind derzeit nur wenige Verkäufer bereit, PayPal bei wirklich hochwertigen Artikeln als Zahlungsweise zu akzeptieren.

Und auch ein Grundproblem beim Käuferschutz bleibt bestehen: Wie will PayPal feststellen, ob und inwieweit ein Artikel von der Beschreibung abweicht? Dazu muss der Käufer ein Gutachten beibringen - was bei den meisten Artikeln in keinem gesunden Verhältnis zum Artikelpreis steht.

Grundsätzlich ist der Käuferschutz ohnehin nur eine Kulanzleistung, man hat keinen Rechtsanspruch darauf. Wie ernst es eBay und PayPal mit dem Käuferschutz meinen, wird man beispielsweise im Fall Selectronica sehen: Da warten über 6.000 eBay-Kunden auf Geld oder Ware...

Gleichzeitig wird auch der Verkäuferschutz bei PayPal ausgeweitet: Weist der Verkäufer den Versand der Ware nach, ist er nun bei allen Transaktionen – also auch bei internationalen Kreditkartenzahlungen – gegen Zahlungsausfall abgesichert. Zudem entfällt das Jahreslimit in Höhe von 4.000 Euro.

Das ist gut und schön. PayPal muss aber dringend mehr Personal einsetzen, um nicht so viele unberechtigte Käuferbeschwerden falsch zu Lasten der Verkäufer auszulegen.

Käufer und Verkäufer profitieren von neuen Standards

Eine weitere Maßnahme, um das Kauferlebnis auf dem Online-Marktplatz noch reibungsloser zu gestalten, sind die von eBay eingeführten Standards für Verkäufer. eBay überprüft die Standards kontinuierlich mit dem Ziel, die Qualität bei Angebot, Service und Versand noch weiter zu erhöhen. Grundlage für die Standards bilden Höchstgrenzen für die durchschnittlichen detaillierten Verkäuferbewertungen. Außerdem wurde ein Risikomodell geschaffen, in das negative und neutrale Bewertungen, schlechte detaillierte Verkäuferbewertungen sowie Nicht-Lieferungen bzw. Lieferungen von Produkten, die nicht der Beschreibung entsprachen, einfließen. Verkäufer, die die Standards nicht erfüllen, müssen mit Sanktionen rechnen. Diese reichen von einer Rückstufung der Artikel in der Anzeige der Suchergebnisse über eine Limitierung des Handelsvolumens bis hin zum Ausschluss vom Handel bei eBay. Von einer höheren Käuferzufriedenheit durch die gesetzten Standards profitieren letztlich auch die Verkäufer. Denn: Nur zufriedene Käufer werden den eBay-Marktplatz auch zukünftig besuchen und damit für Umsätze bei den Verkäufern sorgen.

Diese Standards sind gar nicht so neu, tausende eBay haben das schon durch Handelsbeschränkungen zu spüren bekommen. Im Grunde ist es gut und richtig, was eBay da macht. Problematisch ist es vor allem bei kleineren Händlern: Da können zwei wildgewordene Käufer (oder Mitbewerber-Accounts...) schon für ein Handelslimit ausreichen. eBay muss hier dringend persönlichen Kontakt zu Betroffenen aufnehmen, es darf nicht sein, dass solche existenzbedrohenden Sanktionen automatisiert ohne Widerspruchsmöglichkeit verhängt werden.

Höchstgrenzen für Versandkosten

Zusätzlich zu den Verkäufer-Standards hat eBay in zunächst 31 Unterkategorien erstmals Höchstgrenzen für die Versandkosten festgelegt, die sich zwischen fünf und acht Euro bewegen. Mit dieser Maßnahme möchte eBay Käufer dabei unterstützen, die tatsächlichen Kosten eines Angebots einschätzen zu können und die Gewissheit zu haben, dass die Versandkosten realistisch sind. Außerdem müssen die Verkäufer zumindest einen nationalen Versandservice mit den dafür anfallenden Kosten in ihrer Artikelbeschreibung angeben. Mit diesen neuen Regelungen schützt eBay nicht nur Käufer, sondern beugt auch schlechten Bewertungen der Verkäufer im Bereich „Verpackungs- und Versandkosten“ vor.

Ich bin absoluter Gegner absoluter Versandkostenlimits. In manchen Bereichen liegen diese Limits deutlich unter den tatsächlichen Versandkosten - insbesondere dann, wenn es private Verkäufer oder kleinere Händler sind, die keine Superkonditionen bei DHL oder anderen bekommen können. Meiner Meinung reichen die bisherigen Maßnahmen eBays aus: Versandkostenabzocker werden durch entsprechende DSR abgestraft.

Neue Identitätsbestätigung beim Verkaufen

Darüber hinaus wird eBay den Schutz vor dem Missbrauch fremder Mitgliedskonten weiter verstärken. Dazu ordnet eBay bereits seit April dieses Jahres alle Mitgliedskonten den Rechnern zu, die von diesen Konten regelmäßig für Aktivitäten auf eBay genutzt werden. Ab September wird beim Verkauf eines Artikels über einen Computer, der zuvor nicht von diesem Mitglied genutzt wurde, ein Anruf an die bei eBay hinterlegte Telefonnummer des Mitglieds ausgelöst. Der mitgeteilte Bestätigungscode muss dann vor dem Einstellen auf eBay eingegeben werden, um sicherzustellen, dass der Verkauf tatsächlich vom rechtmäßigen Inhaber des Mitgliedskontos veranlasst wurde.

Leider gibt es von eBay keine Zahlen dazu, wie groß das Problem mit von Phishern und Betrügern übernommenen Accounts ist. Vermutlich ist die Zahl erschreckend, denn sonst würde eBay das Thema nicht so angehen. Die ganze Geschichte ist sehr ambitioniert und aufwändig, daher bin ich hier mal Pessimist: Das wird nicht funktionieren und einen Haufen Ärger mit vielen Verkäufern geben.


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aXel Gronen
Köln, 20.08.2008
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Axel Gronen August 2006

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© 2008 bei Axel Gronen. Letzte Aktualisierung: 20.08.2008.
Etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Text sind gewollt und wurden hier mit Absicht versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten oder auf eBay versteigern. Best viewed with open eyes and a human brain ver. 1.0 or above.

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