Wau Holland Stiftung geht gegen PayPal vor

Letztes Wochenende hat PayPal das Konto der Wau Holland Stiftung mit der Begründung eingeforen, diese fördere kriminelle Aktivitäten.

Dass PayPal Konten einfriert, ist nichts Besonderes: Das passiert früher oder später fast jedem, der den Onlinezahlungsdienstleister nutzt. Dabei hege ich den Verdacht, dass PayPal hier nicht nur Sicherheitsinteressen im Auge hat: Schließlich kann PayPal mit den eingefrorenen Geldern arbeiten und Zinsen erwirtschaften. Nach meinen Informationen liegen derzeit rund 2,5 Milliarden Dollar unverzinst auf PayPal-Konten! Das ergibt sich aus dem eBay-Geschäftsbericht, der 2,492 Milliarden Dollar "Funds payable and amounts due to customers" ausweist. Interessant ist übrigens, wie PayPal sich hier (nicht) zu den Zinsgewinnen äußert...

Die Wau Holland Stiftung fördert aber im Gegensatz zur Behauptung PayPals keine kriminellen Aktivitäten, sondern ganz im Gegenteil: Sie ist in Deutschland als gemeinnützung anerkannt. Dazu gibt es eine Pressemitteilung der Wau Holland Stiftung:

Die gemeinnützige Wau Holland Stiftung hat mit großem Befremden die unangekündigte Sperrung ihres PayPal-Accounts zur Kenntnis genommen.

Durch diese willkürliche Entscheidung der Firma PayPal hat die Stiftung zur Zeit keinen Zugriff auf eingegangene Spenden der letzten Tage; dies betrifft insgesamt rund 10.000 Euro, die von Spendern weltweit vom vergangenen Freitag auf Samstag für das Projekt WikiLeaks gespendet wurden.

Zudem stellt die von PayPal veröffentlichte Behauptung, die Wau Holland Stiftung unterstütze und fördere "illegale Aktivitäten", eine Verleumdung dar, gegen die sich die Stiftung in aller Form verwehrt.

Die Stiftung hat deshalb mittlerweile anwaltliche Schritte gegen die Firma PayPal eingeleitet. Paypal wurde aufgefordert, diese Behauptung von ihrem Firmenblog zu entfernen sowie den berechtigen Zugriff auf das Spendenkonto wiederherzustellen. WikiLeaks und die Wau Holland Stiftung haben die Referenzen auf die Paypal-Zahlungsmöglichkeit von ihren jeweiligen Webseiten entfernt.

Die Wau Holland Stiftung wird auch in Zukunft Projekte und Aktionen, die ihren Stiftungszielen entsprechen, fördern. Dazu gehören neben der Aktion gegen Wahlcomputer, die Unterstützung der Anonymisierungsplattform TOR und anderen auch Projekte wie Wikileaks. Die Stiftung fühlt sich dabei den Freiheits-Idealen des Datenphilosophen Wau Holland, dem Gründer des Chaos Computer Clubs, verpflichtet und fördert nach Maßgabe ihrer Satzung: "... weltweite Kommunikation, Informationsfreiheit und Zivilcourage mit elektronischen Medien...".

Ich bin gespannt, wie die Gerichte die Kontrahenten beurteilen und wer letztlich für kriminell gehalten wird...


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© 2010 bei Axel Gronen. Letzte Aktualisierung: 08.12.2010.
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