Die Alibaba Group hat bereits im August 2010 seinen Onlinezahlungsdienst Alipay an eine Investorengruppe um den eigenen Firmenchef Jack Ma verkauft.
Das Pikante daran: Yahoo ist mit 43 Prozent der Anteile größter Aktionär bei Alibaba und wurde erst Ende März 2011 über den Verkauf unterrichtet - ohne an der Entscheidung beteiligt worden zu sein.
Auch der japanische Partner Softbank wurde von Alibaba erst am 31. März informiert. Der Verkauf fand demnach in zwei Tranchen im August 2010 und im ersten Quartal 2011 ohne Wissen der Anteilseigner statt.
Am Dienstag reichte Yahoo eine Klage bei Alibabas amerikanischem Finanz-Überwacher SEC ein. Alipays Reaktion darauf war nur, dieser Schritt entspräche den neuen Bestimmungen der chinesischen Zentralbank, die im Jahr 2010 bekannt gemacht wurden. Solche Online-Bezahldienste sollten größtenteils von chinesischem Kapital kontrolliert werden, was bei der Alibaba Group bekanntlich nicht der Fall sei.
Alipay ist der größte Online-Zahlungsdienst der Welt und ist sogar erfolgreicher als PayPal. Seit der Alipay-Verkauf am Mittwoch bekannt wurde, hat die Yahoo-Aktie über 15 Prozent an Wert verloren.
Der in Yahoo investierte Hedge-Fonds Greenlight Capital hatte erst in der Vorwoche seine Anteile aufgestockt und das damit begründet, dass alleine Yahoos Beteiligung an Alibaba so viel wert sei wie der damalige Börsenwert des Unternehmens von rund 24 Milliarden Dollar. Yahoo hatte sich 2005 mit einer Milliarde Dollar an Alibaba beteiligt.