Quelle ist wieder da: Die Otto-Gruppe hat die Markenrechte des früheren Mitbewerbers gekauft und nun Quelle.de als eigenständigen Marktplatz gestartet.
Rund 100 ausgesuchte und geprüfte Händler bieten dort etwa 250.000 Produkte aus den Bereichen Elektronik, Garten & Baumarkt, Sport & Hobby und Wohnen an. Kleidung gibt es bei Quelle im Gegensatz zu früher nicht.
Die Zahlung erfolgt an Quelle.de, die Ware wird dann von den Verkäufern ausgeliefert. Jeder Warensendung liegt ein Retourenschein bei, durch den nötigenfalls eine unkomplizierte Rückabwicklung möglich sein soll.
Bei der Retourenabwicklung halte ich Quelle.de für akut abmahngefährdet. Dort heißt es nämlich:
Was mache ich, wenn ich falsche oder fehlerhafte Ware erhalten habe?
Wenn Sie falsche oder fehlerhafte Ware erhalten haben, schicken Sie dieses Produkt bitte direkt an den geprüften Verkäufer zurück.
Sobald uns dieser den Erhalt der Retoure bestätigt, erhalten Sie Ihre Gutschrift. Bitte beachten Sie, dass Sie das Produkt innerhalb von 14 Tagen zurücksenden müssen.
Das ist natürlich Quatsch: Die Gewährleistungsfrist bei mangelhafter Ware beträgt auch für Quelle zwei Jahre und nicht zwei Wochen!
Bislang sind rund 30 Mitarbeiter bei der neuen Quelle beschäftigt, es sollen mal 50 bis 60 werden. Als erstes Umsatzziel (Gross Merchandise Volume) haben die Quelle-Manager einen dreistelligen Millionenbetrag ins Visier genommen.
Das halte ich für ein deutlich zu optimistisches Ziel, aber von Quelle ist man ja große Töne gewohnt: 2007 hatte Quelle angekündigt, bis 2010 oder 2011 Amazon eingeholt zu haben...
Derzeit schafft hinter eBay und Amazon nur der Onlinemarktplatz Yatego ein Gross Merchandise Volume von über 100 Millionen Euro jährlich. Tradoria und MeinPaket.de werden diese Schwelle wohl deutlich vor Quelle.de knacken.