PayPal fühlt sich berufen, das 1962 erlassene amerikanische Handelsembargo gegen Kuba nun endlich auch bei deutschen Händlern durchzusetzen: Wer sich nicht innerhalb weniger Stunden unterwirft und kubanische Waren aus dem Sortiment nimmt, wird von PayPal fristlos gekündigt.
Die Drogeriekette Rossmann hat sich dieser Erpressung nicht gebeugt und seinerseits PayPal gekündigt.
Der Onlinehändler EDEKA24 dagegen möchte sich wohl nicht mit PayPal anlegen und ist offenbar den abstrusen Forderungen gefolgt: Dort kann man weiterhin mit PayPal bezahlen. Drei Angebote für kubanischen Rum (Havana Club Cuban Barrel Proof Rum, Havana Club
Rum Extra und Havana Club Rum Anejo) sind dort "Derzeit nicht lieferbar".
Update 15.09.2011: Mehrere Leser haben sich an EDEKA gewendet und dort kritisiert, dass EDEKA sich von PayPal erpressen lässt. Die bekamen dann alle eine Antwort in dieser Art:
"Sie können weiterhin bei uns die Havana Club Rum Produkte kaufen. Augenblicklich steht nur die Kombination zwischen der Zahlungsart Paypal und Havana Club Rum nicht zur Verfügung.
Senden Sie uns Ihre Bestellung einfach eine E-Mail zu, Sie erhalten dann umgehend eine Rückmeldung von uns."
Das wird PayPal nicht gefallen: Im Fall Rossmann hatte PayPal nämlich darauf bestanden, die kubanischen Produkte ganz aus dem Sortiment zu nehmen. Für PayPal reicht es nicht, wenn jemand "nur" PayPal als Zahlungsweise für kubanische Produkte deaktiviert.