Die Groupon-Aktie befindet sich im freien Fall: Mit derzeit 10,31 Dollar ist sie 67 Prozent weniger wert, als bei ihrem bisherigen Höchststand von 31,14 Dollar.
Mich überzeugt schon das Konzept nicht: Groupon gibt Gutscheine z.B. für Abendessen aus, bei denen der Käufer einen Rabatt von mindestens 50 Prozent auf den normalen Preis bekommen soll. Von den Gutschein-Umsätzen kassiert Groupon dann noch einmal 50 Prozent - so dass dem eigentlichen Anbieter bestenfalls 25 Prozent seines Normalpreises ausgezahlt werden.
Die Idee ist, dass man als Anbieter so Werbung für sein Geschäft machen kann und neue Kunden gewinnt. In der Praxis funktioniert das häufig nicht, im Gegenteil: Durch so eine Gutschein-Aktion kann der Ruf z.B. eines dann vorübergehend mit Schnäppchenjägern überfüllten Restaurants sogar leiden. Und es ist fraglich, ob solche Schnäppchenjäger denn künftig bereit sind, für die gleiche Leistung mindestens das Doppelte zu bezahlen - oder ob sie nicht lieber auf den nächsten Gutschein warten...
Inzwischen weicht Groupon das eigene Konzept auch immer mehr auf. Natürlich kann z.B. ein Verkäufer von Computern nicht mal eben 75 Prozent Nachlass von seinem Normalpreis geben, von solchen Margen kann die Branche nur träumen.
Und die Geschichte ist eben nicht nur für viele Anbieter enttäuschend, sondern auch zunehmend für Käufer: Viele der angeblichen Schnäppchen sind z.B. bei Amazon oder eBay zum gleichen Preis oder günstiger zu bekommen.
Bisher hat Groupon nur Verluste gemacht. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sich das geändert hat und Groupon am 15. Mai für das erste Quartal 2012 Gewinne melden wird...