Das Einstellen von Angeboten auf dem Onlinemarktplatz SumoScout ist im doppelten Wortsinn umsonst: Es kostet nichts, ist aber ergebnislos.
In den letzten Monaten hat SumoScout viele eBay-Händler angerufen und ihnen angeboten, ihre eBay-Angebote kostenlos in den Onlinemarktplatz SumoScout zu importieren. Dieser Import und die Angebote auf SumoScout sind kostenlos, bei einem Verkauf fällt aber eine Verkaufsprovision von 5,95 Prozent auf den Artikelpreis und die Versandkosten an.
Auf den ersten Blick ist das ein nettes und risikoloses Konzept: Man muss ja als Händler nur dann etwas zahlen, wenn tatsächlich etwas verkauft wurde. Offenbar sehen das viele Händler so, denn nach eigenen Angaben gibt es bei SumoScout bereits über 7 Millionen Angebote.
Wenn man sich das Ganze etwas genauer anschaut, fallen aber die Probleme ins Auge: Die meisten Angebote bei SumoScout enthalten verwirrende Hinweise auf die eBay-Kaufabwicklung, auf die eBay-AGB und auf andere eBay-Besonderheiten. Der gesamte Marktplatz wirkt darum auf Käufer einfach nur lieblos zusammengestoppelt und man kommt sehr schnell auf die Idee, dann doch lieber direkt beim Original vorbeizuschauen.
Ein weiteres Problem ist, dass Artikel nun doppelt verkauft werden können: Es gibt ja für jeden Artikel eines SumoScout-Verkäufers zwei Angebote - nämlich bei eBay und bei SumoScout.
Glücklicherweise ist das Risiko eines Doppelverkaufs aber ziemlich gering: SumoScout hat faktisch keine Besucher und damit sind auch kaum Verkäufe möglich. Ich wollte die Besucherzahlen von SumoScout mit denen anderer Onlinemarktplätze vergleichen, aber das ging nicht: Dafür sind sie zu gering. Und auch bei der Sichtbarkeit bei Google schneidet SumoScout mit nur 724 Rankings katastrophal schlecht ab und landet weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Das Einstellen bei SumoScout kostet zwar nichts, bringt aber auch nichts. Im Gegenteil: Man handelt sich damit sogar noch das Risiko einer Abmahnung ein, wie RA Jurisch warnt.
Update 09.07.2012: Es gibt eine Stellungnahme von SumoScout.