Fatih Dogan hat bei eBay 6.359 Käufer betrogen und damit etwa 600.000 Euro erbeutet. Er muss dafür aber nicht ins Gefängnis: Das Bochumer Landgericht verurteilte ihn gestern nur zu zwei Jahren Haft auf Bewährung.
Hinzu kommt eine Geldstrafe in Höhe von 5.400 Euro (180 Tagessätze) und Bewährungsauflagen in Höhe von 5.000 Euro (je 2.500 Euro ans Land und den Förderverein eines Hospizvereins).
Die eBay-Käufer waren im Rahmen des Käuferschutzprogramms größtenteils von PayPal entschädigt worden: Der 28-jährige Betrüger hatte viele Kunden in Frankreich, die fast ausschließlich über PayPal bezahlt hatten.
Das Gericht begründet die Strafaussetzung zur Bewährung vor allem damit, dass Fatih Dogan nicht vorbestraft und geständig sei und für die Kunden kein Schaden eingetreten sei.
Meine Meinung:
Das Urteil ist ein Skandal! Die Geldstrafe ist im Vergleich zur Beute lächerlich niedrig und eine Bewährungsstrafe wirkt auf andere Betrüger wohl nicht sonderlich abschreckend.
Ich verstehe nicht, warum das Bochumer Landgericht ausgerechnet das Käuferschutz-Programm PayPals als Begründung für die milde Strafe heranzieht: Werden denn Einbrecher geringer bestraft, wenn ihre Opfer versichert sind? Ist Mord ein Kavaliersdelikt, wenn der Tote eine Lebensversicherung hatte?
Das Urteil ist ein deutliches Signal: Verbrechen lohnen sich offenbar doch.