Die Streiks von Verdi-Mitarbeitern bei Amazon bleiben offenbar weiter wirkungs- und erfolglos: Es wurden keine streikbedingten Verzögerungen bei der Auslieferung im Weihnachtsgeschäft bekannt.
In Leipzig beteiligten sich an den Streiks laut Verdi 500 Mitarbeiter, in Bad Hersfeld 600. Laut Amazon waren es viel weniger. Insgesamt arbeiteten bei Amazon in Deutschland während des Weihnachtsgeschäfts rund 23.000 Mitarbeiter (9.000 feste und 14.000 Aushilfen). Selbst wenn die Gewerkschaftsangaben stimmen sollten, war die Streikbeteiligung mit unter 5 Prozent der Mitarbeiter ziemlich niedrig.
Trotzdem dürfte der Umsatz Amazons durch die Streiks gelitten haben: Viele Kunden wussten von den Streiks und haben wegen befürchteter Lieferverzögerungen ihre Weihnachtsgeschenke in anderen Onlineshops bestellt.
Unterdessen richtet sich auch Protest von Amazon-Mitarbeitern gegen die Gewerkschaft Verdi. Sie haben nach Angaben des Unternehmens etwa 700 Unterschriften gesammelt und erklären sich damit nicht einverstanden mit den Zielen, Argumenten und Äußerungen von Verdi.
Auf Dauer dürften die Streiks von Verdi wohl ziemlich kontraproduktiv sein: Amazon wird sich nun beeilen, möglichst viele Arbeiter durch Roboter zu ersetzen oder Aufträge in die neuen grenznahen Logistikzentren in Polen und Tschechien zu verlagern.