Seit Jahren wird darüber spekuliert, ob und wann eBay Provisionen nicht nur für den Verkaufspreis, sondern auch für die Versandkosten berechnet. Nun ist es offiziell: Am 6. Mai ist es so weit.
Bei Facebook und in den verschiedensten Foren tobt deshalb ein Shitstorm, die eBay-Händler machen ihrem Unmut über diese Preiserhöhung lautstark Luft. Wie bisher bei vergleichbaren Änderungen auch gibt es Boykottaufrufe und es wird gefordert, das Kartellamt, die Wettbewerbszentrale und die Verbraucherzentralen sollten sofort eingreifen. Und wie üblich wird eBay diesen Sturm im Wasserglas aussitzen und die geplanten Änderungen am 6. Mai durchziehen.
Meine Meinung: Diese Änderung kommt nicht unerwartet und ist durchaus vernünftig. Hätte man das schon früher so gemacht, dann hätte eBay sich die ungerechten Sternchen-Bewertungen für Versandkosten sparen können. Konsequenterweise gehen die detaillierten Bewertungen der Versandkosten künftig nicht mehr in die Ermittlung des Servicestatus eines Verkäufers ein.
Trotzdem stößt diese Preiserhöhung bei Verkäufern verständlicherweise auf wenig Gegenliebe. Da helfen auch die Änderungen der Verkaufsprovisionen in einigen Kategorien nicht: Unterm Strich handelt es sich um eine Preiserhöhung.
Und für einen Bereich ist die Preiserhöhung wirklich kontraproduktiv: Für den Verkauf ins Ausland. Den möchte eBay eigentlich fördern - langt aber nun bei den hohen Auslandsversandkosten mit der Verkaufsprovision zu und bestraft die Verkäufer, die ins Ausland liefern.
Viele Händler bieten für ihre Artikel schon heute kostenlosen Versand an, um die Kriterien für Artikel mit eBay-Garantie zu erfüllen. Diese Händler sind von der Preiserhöhung nur dort betroffen, wo sie im Interesse ihrer Kunden Artikel auch mit Versandkosten anbieten, um den Kunden bei Mehrfachkäufen nicht mehrmals die (einkalkulierten) Versandkosten aufzubürden.
Weitere Preisänderungen
Verkaufsprovision für abgebrochene Auktionen
Es wird u.U. eine Gebühr anfallen, die in ihrer Höhe der Verkaufsprovision entspricht, wenn eine Auktion, für die bereits Gebote eingegangen sind und die länger als 24 Stunden läuft, vorzeitig beendet wird. Diese Gebühr berechnet sich dann nach dem Artikelpreis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Auktion.
Durchaus vernünftig: Einige Verkäufer haben in der Vergangenheit systematisch Auktionen vorzeitig abgebrochen und so die Bieter verärgert.
Mehr Festpreisangebote ohne Angebotsgebühr
Für Basis-Shop-Abonnenten erhöht sich die Anzahl der Angebote ohne Angebotsgebühr von 20 auf 400 pro Monat und für Top-Shop-Abonnenten von 60 auf 2.500 pro Monat. Verkäufer ohne Shop bekommen künftig für 40 Angebote pro Monat keine Angebotsgebühr berechnet.
Neu: Jahresabonnement für eBay-Shops
Mit dem neuen Jahresabonnement zahlen Sie für eBay-Shops nur für 10 Monate anstatt für 12 - allerdings im Voraus.
Kostenlose Fotos & günstigere Zusatzoptionen
Ab 6. Mai 2014 können Händler Ihren Angeboten bis zu 12 Fotos kostenlos hinzufügen. Die Preise für Untertitel, das Basispaket und Galerie Plus werden vereinfacht. Das bedeutet günstigere Gebühren für die Zusatzoptionen „Untertitel“ und „Galerie Plus“ und erhöhte Gebühren für die Zusatzoption „Basispaket“: Neue Gebühren.
Einheitliche Angebotsgebühr für Auktionen
Die Angebotsgebühr für Auktionen wird unabhängig vom Startpreis einheitlich auf 0,40 Euro festgelegt. Damit können sich Verkäufer für einen höheren Startpreis entscheiden, ohne eine höhere Angebotsgebühr zu zahlen.
Änderung der Verkaufsprovision in bestimmten Kategorien
Die Verkaufsprovisionen in einigen Kategorien werden teilweise gesenkt, was allerdings nicht die neuen Provisionen für Versandkosten aufwiegen wird. In anderen Kategorien werden sie sogar erhöht: Änderungen der Gebühren
Eine Übersicht aller Gebührenänderungen finden Sie hier.
Weitere Änderungen: