11.000 Plagiate bei eBay versteigert
Mit der Versteigerung von weit mehr als 11.000 Plagiaten über eBay hat eine 45-Jährige aus dem Landkreis Deggendorf einen sechsstelligen Umsatz erzielt. Wie die Polizei heute in Straubing mitteilte, waren die Ermittler bereits im Oktober 2004 durch die Anzeige eines eBay-Käufers auf die Frau gestoßen. Der Mann hatte eigentlich ein Gameboy Spiel ersteigert, allerdings ein fast wertloses Plagiat erhalten, das nicht funktionierte.
Zwar verkaufte die Frau unter einem Pseudonym, in Zusammenarbeit mit eBay machte die Polizei sie jedoch ausfindig und durchsuchte im Mai ihr Wohnhaus. Die Ermittler fanden gleich ein ganzes Warenlager mit Elektronik-Spielen, Bekleidung und Kosmetika. Dabei handelte es sich fast ausnahmslos um Plagiate von Produkten von Firmen wie Nintendo, Gucci, Ralph Lauren, Lacoste, Puma, Diesel, Tomy Hilfiger, Joop, Chanel, Davidoff, Dolce & Gabbana und Versace. Durch die Versteigerung der Ware soll die Frau einen Umsatz von mehr als 140.000 Euro erzielt haben.
Gegen die Frau wird wegen Betrugs, Verstößen gegen das Markengesetz, das Urheberrechtsgesetz und das Lebensmittelbedarfs- und Gegenständegesetz ermittelt. Die weitgehend geständige 45-Jährige gab an, die Plagiate vor allem auf den so genannten Vietnamesenmärkten an der tschechisch-deutschen Grenze und auch auf Flohmärkten eingekauft zu haben. Als Motiv für den Handel mit den Plagiaten gab sie die möglichen erheblichen Gewinnspannen an. Nach Angaben der Polizei muss sich die Frau neben den strafrechtlichen Ermittlungen auch auf enorme Regressforderungen der geschädigten Firmen einstellen.
Bei ihren Ermittlungen stießen die Fahnder auf weitere Verdächtige, die in die Geschäfte der Haupttäterin verwickelt waren. Darunter befindet sich auch der volljährige Sohn der Frau.
aXel Gronen
Köln, 20.10.2005
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