eBay strebt 33 Prozent Marge an
eBay strebt für seinen Internet-Telefondienst Skype eine bereinigte operative Marge von 20 bis 25 Prozent an.
Wie Finanzchef Bob Swan vor Anlegern und Analysten in der Firmenzentrale sagte, soll die operative Marge des Gesamtkonzerns langfristig auf mehr als 33 Prozent gesteigert werden. Die Volksrepublik China habe sich mit inzwischen 13 Millionen Nutzern zum größten Markt für Skype entwickelt, sagte der ehemalige eBay-Finanzchef und Skype-President Rajiv Dutta. Das seien annähernd so viele Nutzer wie in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten zusammen. "Skype ist der große Hit in China", ergänzte der für das Auslandsgeschäft von eBay zuständige President Matt Bannick.
Im ersten Quartal habe Skype Erlöse in Höhe von 32 Millionen US-Dollar erwirtschaftet, berichtete Skypes Senior Vice President Alex Kazim. Die Bruttomarge habe bei 28 Prozent gelegen. Skype bestreitet derzeit seinen kompletten Umsatz mit "Skype Out", einem kostenpflichtigen Angebot, das es den Nutzern ermöglicht, von ihrem Computer einen herkömmlichen Telefonanschluss anzurufen. Kazim zufolge könnten Einnahmen aus dem Verkauf von Klingeltönen dazukommen. Hierzu hatte die Firma jüngst Kooperation mit großen Plattenfirmen geschlossen.
Außerdem hat eBay die bisherigen Umsatz-Prognosen für das laufende Jahr 2006 bestätigt. Wie die eBay-Vorstandsvorsitzende Meg Whitman mitteilte, rechne der Portalbetreiber weiter mit Erlösen zwischen 5,7 und 5,9 Milliarden Dollar. Das jährliche Umsatzwachstum wurde mit 31 Prozent veranschlagt. eBay hatte diesen Ausblick erstmals am 19. April abgegeben, was den Aktienkurs prompt um 9 Prozent nach unten fallen ließ.
Meg Whitman führte weiter aus, dass die drei Geschäftssparten des Konzern - die Online-Auktionen, der Bezahldienst PayPal und der Internet-Telefondienst Skype - sämtlich noch beträchtliche Wachstumschancen böten. So habe Skype vergangene Woche den 100 Millionsten Nutzer gewinnen können. Als Skype im vergangenen September übernommen wurde, habe die Gesellschaft lediglich über 54 Millionen Mitglieder verfügt.
Matt Bannick, Präsident von eBay International, warnte wiederum vor überzogenen Erwartungen für das Auslandsgeschäft. So setze auch in Europa allmählich eine gewisse Sättigung ein. In Asien wiederum setze dem Konzern die massive Konkurrenz in Ländern wie China und Südkorea zu. Es sei aber nicht abwegig, dass Europa bald zum größten Markt heranwachse und die in den USA erzielten Umsätze in den Schatten stellen werde.
aXel Gronen
Köln, 06.05.2006
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