Neue PayPal-Konkurenz: Google Checkout

Google hat heute ein neues Onlinezahlungssystem eingeführt, das in direkter Konkurrenz zu eBays Dienst PayPal steht: Google Checkout.

Gerüchte um diesen Dienst gab es schon lange. Zunächst sollte der angeblich "Google Wallet" getauft werden, zuletzt wurde "GBuy" als Name dafür kolportiert. Als die Einführung eines Zahlungssystems von Google am Dienstag offiziell bestätigt wurde, sank prompt eBays Aktienkurs um weitere fünf Prozent.

Google Checkout funktioniert im Prinzip wie PayPal: Der Käufer zahlt z.B. mit einer Kreditkarte an Google Checkout. Der Verkäufer bekommt sein Geld dann also nicht direkt vom Käufer, sondern über Google Checkout und er muss für diesen Dienst zahlen.

Weder bei PayPal, noch bei Google Checkout bekommt der Verkäufer Konten- oder Kreditkartendaten seines Käufers, er bekommt nur die Zahlungsbestätigung.

Bei Google Checkout gibt es einen zusätzlichen Vorteil: Wenn der Käufer das wünscht, wird dem Verkäufer noch nicht einmal die Mailadresse übermittelt. Der Nachteil von Google Checkout ist wohl, dass es zumindest am Anfang keinen mit PayPal vergleichbaren Käuferschutz gibt. Bei PayPal erhält der Käufer bis zu 500 Euro zurück, wenn der Verkäufer nicht liefert.

So sehen in den Google-Suchergebnisseiten künftig Händleranzeigen von Händlern, die Google Checkout akzeptieren aus:

Google Ad

Als Käufer erkennt man dann an dem kleinen grünen Einkaufswagen, ob man mit Google Checkout zahlen kann.

Händler werden wohl nicht auf Google Checkout verzichten können und müssen das künftig (auch) als Zahlungsweise akzeptieren, wenn sie keinen wesentlichen Wettbewerbsnachteil haben wollen. eBay-Händler müssen dann sinnvollerweise weiter auch PayPal als Zahlungsweise anbieten: Natürlich wird eBay es nicht erlauben, bei eBay-Angeboten Google Checkout als Zahlungsweise anzubieten.

Ich gehe also davon aus, dass es Google Checkout trotz der über 100 Millionen PayPal-Mitglieder schaffen wird, sich als weiterer Onlinezahlungsdienst zu etablieren. Google Checkout startet zunächst in den USA, wird aber sicher irgendwann auch nach Europa kommen. Das kann allerdings noch lange dauern, wie man damals bei PayPal gesehen hat...

Die Kosten von PayPal und Google Checkout liegen nicht weit auseinander: Bei Google zwei Prozent der Transaktionssumme plus 20 US-Cent pro Transaktion. PayPal verlangt für seinen Service 1,9 Prozent plus 30 Cent vom Händler.

aXel Gronen
Köln, 29.06.2006
Axel Gronen Juni 2005

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© 2006 bei Axel Gronen. Letzte Aktualisierung: 29.06.06.
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