EU war an Skype beteiligt
Die EU-Kommission hat in der Startphase fünf Prozent am Internet-Telefonanbieter Skype gehalten. "Skype ist eine unbestrittene Erfolgsgeschichte, zu der die EU-Kommission mit unternehmerischem Handeln ein Scherflein beigetragen hat", sagte EU-Industriekommissar Günter Verheugen am Freitag vor Journalisten. Die Kommission ist damit ein Investitionsrisiko eingegangen, hat aber letztendlich mit dem Wiederverkauf der Anteile einen Gewinn erzielt.
"Wir haben in Skype am Anfang aus EU-Mitteln investiert und über einen Risikiokapitalfonds fünf Prozent an Skype gekauft, als es noch ein kleines Unternehmen war, dessen Erfolgschancen keineswegs garantiert waren. Inzwischen haben wird die Aktien verkauft und ein gutes Geschäft dabei gemacht", sagte Verheugen in einer Pressekonferenz mit einem der Skype-Gründer, Niklas Zennström. Skype war im September 2005 für bis zu 4,2 Milliarden Euro von eBay übernommen worden.
In Zukunft will die EU-Kommission verstärkt in neue Unternehmen investieren. Derzeit stünden in Europa jährlich nur zwei Milliarden Euro Risikokapital aus privaten und öffentlichen Töpfen für die Startfinanzierung von "cleveren Geschäftsideen" wie jener von Skype zur Verfügung, beklagte Verheugen. Dies sei ein "gravierendes Problem" und mit ein Grund, warum es derzeit so schwierig sei, Beschäftigung in Europa zu steigern und ein nachhaltiges Wachstum europäischen Wirtschaft zu erreichen.
Die Kommission hat am Freitag eine Initiative beschlossen, mit der das Risikokapital für kleine Unternehmen in der Aufbauphase bis 2013 auf sechs Milliarden Euro verdreifacht werden soll. 10 Prozent davon sollen aus dem Budget der EU-Kommission kommen, kündigte Verheugen an.
"Wir haben herausgefunden, dass die meisten Risikokapitalgeber in Europe große Angst hatten, Risiko zu übernehmen", berichtete Skype-Mitbegründer Zennström. Es habe fast ein Jahr gedauert, bis die erste Finanzierungsrunde für sein Projekt stand. Der erste, der in das Luxemburger Unternehmen Skype investiert habe, sei kein Europäer sondern ein Amerikaner aus der kalifornischen High-Tech-Region Silicon Valley gewesen, der von sich aus das Unternehmen kontaktierte, so der gebürtige Schwede Zennström.
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