Weltweit Preiserhöhungen bei eBay
eBay erhöht am 22. August weltweit die Preise. Betroffen sind vor allem gewerbliche Anbieter, die einen eBay-Shop haben: Auf diese 541.000 Händler kommen teils saftige Preiserhöhungen zu. Angeblich will eBay so den Anteil privater Auktionen in die Höhe treiben.
In einem Statement hat Bill Cobb (der Chef von eBay Nordamerika) zur Begründung interessante Zahlen verraten: 91% des Gesamtwarenumsatzes bei eBay werden mit den normalen Angebotsformaten gemacht, aber 83% aller Angebote sind Shopartikel. Cobb gibt an, dass sich normal angebotene Artikel nach durchschnittlich zwei Wochen (14 Tagen) verkaufen, Shopartikel aber vierzehnmal länger brauchen (196 Tage, über ein halbes Jahr!). In manchen Kategorien dauert es sogar durchschnittlich 560 Tage (anderthalb Jahre!), bis ein Shop-Artikel verkauft ist.
Wenn die durchschnittlichen Verkaufszeiten bei Shop-Artikeln also deutlich länger sind, als bei normalen Angeboten, dann heißt das für Händler: Shop-Verkäufe müssen deutlich billiger sein, wenn sie lohnen sollen. Stattdessen verärgert eBay die Händler mit einer Preiserhöhung für Shop-Angebote! Und noch eine Maßnahme verschlimmert die Situation: Seit Februar wurden Shop-Artikel in den normalen Suchergebnis- und Kategorieseiten mit eingeblendet. Das wurde in den USA bereits rückgängig gemacht, in Deutschland fliegen Shop-Artikel am 2. August raus. Also: Shop-Angebote verkaufen sich bereits jetzt schlecht, das wird in Zukunft noch schlimmer und zusätzlich erhöht eBay die Preise dafür. Sorry, eBay: Diese Logik verstehe ich nicht.
Hier gibt es weitere Infos zu den Erhöhungen in ausgewählten Ländern. Deutschland nimmt dabei eine Sonderstellung ein: Hier hatte eBay schon im Februar die weltweit höchste Verkaufsprovision für Shopangebote von 10 Prozent eingeführt und hat daher hier andere Preise erhöht.
Deutschland
Österreich
Schweiz
USA
Großbritannien
Spanien
Kanada
Australien
Die anderen Plattformen habe ich nur deswegen nicht aufgeführt, weil ich außer deutsch und englisch nur ein wenig spanisch verstehe. Infos finden sich aber sicher in den jeweiligen Marktplatzmitteilungen.
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