Überhöhte Versandkosten?
Es gibt öfter mal Diskussionen über das Thema "Versandkostenabzocke". Ich bin der Meinung, dass sehr selten jemand mit hohen Versandkosten ein Abzocker ist: Die tatsächlichen Versandkosten sind nunmal höher als die reinen Portokosten, bei gewerblichen Verkäufern muss dabei unter anderem auch die Arbeitszeit eines Mitarbeiters eingerechnet werden. Und auch bei privaten Verkäufern ist der Versand ein wichtiges Thema: Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie mühsam alleine das Besorgen des Verpackungsmaterials ist. Und für den Versand eines Pakets steht man bei der Post selten weniger als 30 Minuten in der Schlange.
Daher finde ich bei den Versandkosten vor allem wichtig, dass die in der Artikelbeschreibung deutlich angegeben sind. Gewerbliche Verkäufer sind dazu nach der Preisangabenverordnung ohnehin verpflichtet, die riskieren sonst eine Abmahnung.
eBay mag verständlicherweise keine überhöhten Versandkosten: Die gehen schließlich nicht in die Berechnung der Verkaufsprovision ein und man kann so eBay-Gebühren umgehen. Deshalb hat eBay sogar einen Grundsatz für Verkäufer zum Thema "Überhöhte Verpackungs- und Versandkosten" festgelegt.
In einigen Fällen empfinde aber sogar ich Versandkosten als überhöht, zum Beispiel in diesem Fall: Da will jemand für den Versand eines T-Shirts über 4.000 Euro Versandkosten berechnen! Ein Versehen oder eine Fehlbedienung des eBay-Verkaufsformulars kann man da ausschließen: Immerhin wird dieses T-Shirt vom eBay-eigenen Fanshop verkauft...
Vermutlich wird der eBay-eigene Fanshop demnächst abgemahnt: Nach der aktuellen Rechtsprechung reicht es bei eBay ja nicht, über ein Widerrufsrecht von zwei Wochen zu belehren, die Widerrufsfrist beträgt einen Monat.
Update: Die Merchandising-Partner GmbH hat nach meiner Veröffentlichung die Versandkosten und die Widerrufsbelehrung korrigiert.
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