Google kauft YouTube
Google gab gestern abend die Übernahme der Videoplattform YouTube bekannt: Google bezahlte dafür 1,65 Milliarden Dollar (ca. 1,3 Milliarden Euro).
Der Kaufpreis ist kein Problem für Google, das über Barreserven von zehn Milliarden Dollar verfügt. Aber die Übernahme ist die bislang grösste in der achtjährigen Geschichte von Google, das in den vergangenen Jahren eine in der Internet-Ära beispiellose Expansion vollzogen hat.
Google hat auch einen eigenen Video-Dienst, doch wurde dieser im Februar 2006 bei den Zugriffszahlen von YouTube überholt. Nach den Zahlen der Internet-Marktforscher von comScore Media Metrix hatte YouTube im August weltweit 72,1 Millionen Nutzer und war damit klarer Marktführer vor Google Video und Yahoo Video. Allein in Deutschland hatte YouTube im August nach Angaben von Nielsen/NetRatings 3,238 Millionen Nutzer, nahezu sechs Mal so viel wie im Februar und weit mehr als die 1,227 Millionen Nutzer von Google Video.
Jeden Tag rufen die YouTube-Zuschauer mehr als 100 Millionen Videos ab. Alle sind frei verfügbar, während bei Google Video einige Filmbeiträge kostenpflichtig sind.
YouTube wurde im Februar 2005 von drei ehemaligen Mitarbeitern von PayPal gegründet, dem Internet-Zahlungsdienst des Auktionshauses eBay. Wichtigster Investor ist die kalifornische Venture-Capital-Firma Sequoia Capital, die 11,5 Millionen Dollar in das Unternehmen gesteckt hat. Auch bei Google war Sequoia in den Gründerjahren an der Anschubfinanzierung beteiligt. YouTube hat derzeit 67 Mitarbeiter.
Die Web-Site verdankt ihren Erfolg der zunehmenden Verbreitung von schnellen Internet-Verbindungen und den immer leistungsfähigeren Kamera-Handys, sowie digitalen Kompaktkameras, mit denen Video-Clips aufgenommen werden können. Der grösste Teil des Filmmaterials bei YouTube besteht in solchen Amateur-Aufnahmen, doch nutzen auch einige professionelle Filmemacher sowie Fernsehsender YouTube als Plattform für eine stärkere öffentliche Präsenz.
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