Trotz Gebühren: Viele PayPal-Angebote
eBay-Kenner bubu.m hat untersucht, wie sich die Einführung von Gebühren bei PayPal ausgewirkt hat. Er schreibt dazu:
Die Gebühreneinführung bei PayPal ist eine zusätzliche Belastung für gewerbliche
Händler. Einige haben in diesem Forum angekündigt, die Zahlung per PayPal nicht
mehr anzubieten.
Am 1. Dezember 2006 hatte ich die Verbreitung von PayPal bei eBay-Angeboten
differenziert erfasst. (Erweiterte eBay-Suchfunktion.) Den damals erfassten Daten
stelle ich die aktuellen Zahlen mit Stichtag von heute gegenüber. Erfasst wurden
rund 3,756 Millionen laufende Angebote zzgl. 2,265 Millionen Shop-Angebote. Das
dürfte rund 90% aller gewerblichen Angebote abdecken, was im ergebniss ausreichend
repräsentative Daten liefert.
Bei gewerblichen Angeboten (ohne Shops) liegt der aktuelle Anteil der
PayPal-Zahlungsoption insgesamt bei 44%. Am 1. Dezember waren das noch ca. 50%.
Bei den eBay-Shops liegt die PP-Quote zur Zeit bei 52%. Hier wurden im Dezember
noch 56% erreicht.
Interessant ist auch eine differenzierte Analyse nach Preisbereichen. Schon seit je
her sinkt mit zunehmenden Warenwert die Bereitschaft von Händlern PP anzubieten.
Stichtag 1. Dezember 2006:
Preisbereich 1-50 Euro = 53% PayPal-Option
Preisbereich 50-200 Euro = 49% PayPal-Option
Preisbereich 200-500 Euro = 40% PayPal-Option
Preisbereich 500-2.000 Euro = 27,6% PayPal-Option
Stichtag 20. Februar 2007:
Preisbereich 1-50 Euro = 45,8% PayPal-Option (Basis 3.215.626 Artikel)
Preisbereich 50-200 Euro = 46,7% PayPal-Option (Basis 295.067 Artikel)
Preisbereich 200-500 Euro = 39,0% PayPal-Option (Basis 54.328 Artikel)
Preisbereich 500-2.000 Euro = 28% PayPal-Option (Basis 34.409 Artikel)
Der Vergleich dieser Zahlen zeigt folgendes:
- Im Preissegment bis 50 Euro gibt es 14% weniger PP-Angebote.
- Zwischen 50-200 Euro fallen die Rückgänge mit 5% gering aus.
- Bei Artikeln über 200 Euro gibt es kaum Veränderungen.
Bisher fällt der Rückgang der PayPal-Quote deutlich geringer aus, als ich es selbst
erwartet habe. Bezieht man alle gewerblichen Angebote ein, ergibt sich ein Minus von
ca. 12% bei der reinen Angebotsquote. Wenn nun besonders Anbieter mit
niedrigpreisiger Ware seltener PayPal verwenden, dürfte das den Zahldienstleister nur
wenig treffen. An diesen Transaktionen wird schließlich am wenigsten verdient.
Die Nachfrage bezüglich PayPal auf der Käuferseite wird vermutlich weiter ansteigen.
Die Zahlung mit PP ist bequem und erscheint den meisten Käufern als sicher. Solange
PP-Käufer keine Negativerfahrungen gemacht haben, dürften sie dem Zahldienst treu
bleiben.
Bei PayPal in Dreilinden und in Irland werden die Sektkorken knallen, wenn sich
der hier beschriebene Trend auch in den nächsten Monaten bestätigt. Dann kann die
Marketingabteilung - aus Sicht von eBay völlig berechtigt - sich für diesen Coup
einen fetten Bonus einstreichen.
Anmerkung: Leider wurde bei den niedrigpreisigen Artikeln nicht genauer differenziert. Insbesondere wäre interessant, wie es bei den Artikel bis 20 Euro aussieht: Hier wirkt sich die neue Transaktionsgebühr von 35 Cent prozentual besonders stark aus.
|