eBay entschädigt Opfer von pc-hardware1
Letzte Woche wurde der größte Betrugsfall des Jahres bekannt: pc-hardware1 hat vermutlich über 6.000 eBayer betrogen und dabei nach seriösen Schätzungen von falle-internet.de einen Schaden von über 600.000 Euro angerichtet.
Solche Fälle schaden eBay sehr: Nun gibt es weitere 6.000 Betrugsopfer, die natürlich in ihrem Bekannten- nund Freundeskreis über ihre schlechten Erfahrungen reden und letztlich das Image eBays als unsicheren Onlinemarktplatz bestätigen und befördern. Offenbar lässt eBay die Geschichte diesmal aber nicht einfach laufen, sondern versucht etwas Neues: Zumindest ein Teil der Opfer soll den Schaden voll ersetzt bekommen.
eBays Standard-Käuferschutz sieht Entschädigungen bis zu 175 Euro vor, die Versandkosten und eine Selbstbeteiligung von 25 Euro bleiben außen vor. Mehrere Geschädigte berichteten mir nun, dass sie von eBays Kundendienst angerufen worden seien und dass eBay ihnen den vollen Schaden ersetzen will. Offenbar ohne Selbstbeteiligung, so dass auch Opfer mit einem Schaden von unter 25 Euro Geld bekommen. Und offenbar auch bei Beträgen über 200 Euro.
Die Entschädigungszahlungen sollen ausschließlich über PayPal erfolgen, wer als Betroffener noch kein PayPal-Konto hat, muss eines einrichten.
Ob eBay wirklich alle Opfer entschädigt oder nur besonders aktive Käufer, ist noch nicht bekannt - ich werde nachfragen.
Diese Entschädigungen sind ein sehr kluger Schachzug eBays: eBay kostet das maximal 600.000 Euro, der Imagegewinn dürfte letztlich deutlich mehr wert sein. Und PayPal bekommt bei der Gelegenheit noch neue Kunden.
Gut ist, dass sich eBays Kundendienst von sich aus bei den Betroffenen meldet: Die meisten könnten den Standard-Käuferschutz kaum in Anspruch nehmen, weil ihnen dazu die Daten fehlen.
Update 31.12.07: eBay hat auf meine Frage, wer denn nun alles entschädigt würde, nicht reagiert.
Die Opfer von pc-hardware1 haben sich in einem eBay-Club organisiert.
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