Erst Ware, dann Geld
Schlaue Polizisten empfehlen öfter mal in den Medien, Käufer sollten sich bei eBay vor Betrügern schützen, indem sie erst nach Erhalt einwandfreier Ware zahlen. Das ist natürlich völlig weltfremd, auf sowas lässt sich kaum ein Verkäufer ein: Schließlich kann sich der Verkäufer im Gegensatz zum Käufer seine Vertragspartner nicht aussuchen und würde daher sehr oft kein Geld für seine Ware sehen.
Wer also als Verkäufer auf Nummer sicher gehen will, verlangt Vorkasse. Das allerdings muss ausdrücklich vertraglich festgelegt werden, denn sonst greift die gesetzliche Standardregelung und der Austausch von Ware und Geld erfolgt "Zug um Zug".
Man muss als Verkäufer ausdrücklich in der Artikelbeschreibung Vorkasse verlangen. Das kann man freundlich und nett formulieren, zum Beispiel: "Warenversand erfolgt innerhalb von 24 Stunden nach Zahlungseingang". Oder etwas abschreckender: "Ich halte alle meine Kunden für potentielle Betrüger und verlange daher sofortige Vorkassezahlung!".
Wenn man als Zahlungsweise "Überweisung" akzeptiert, dann heißt das noch nicht, dass auch Vorkasse vereinbart ist: Schließlich könnte die Überweisung ja auch nach dem Warenerhalt getätigt werden. Leider werden viele Verkäufer da von eBay in die Irre geführt, denn im Kurzformular für Verkäufe heißt es unten:
"Gehen Sie auf Nummer sicher und verlangen Sie am besten Vorkasse. Dies ist die auf eBay anerkannte Zahlungsmethode."
Leider fehlt im Feld daneben aber die Auswahlmöglichkeit "Vorkasse", hier ist nur von "Überweisung" die Rede. Verkäufer müssen daher zusätzlich einen entsprechenden Hinweis in ihre Artikelbeschreibung einbringen.
Sonst könnte ein Käufer auf dem bestehen, was eBay (wohl versehentlich) in der entsprechenden Überschrift schreibt: "Erst Ware, dann Geld":
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