Craigslist kommt nach Deutschland
Weltweit ist Craigslist die unangefochtene Nummer eins bei den Kleinanzeigenportalen: Nach Angaben der Betreiber hat die Seite jeden Monat mehr als 30 Millionen Besucher in 50 Ländern, sieben Millionen neue Anzeigen werden jeden Monat geschaltet. Die meisten Anzeigen sind kostenlos, nur wenige sind kostenpflichtig, zum Beispiel Job- oder Wohnungsangebote. Darüber finanziert sich die Firma, die nur 25 Angestellte hat und trotzdem mit neun Milliarden Seitenaufrufen monatlich zu den meistbesuchten Websites weltweit gehört.
Craigslist ist etwas Besonderes: Man schätzt den weltweiten Umsatz auf nur 15 bis 25 Millionen Dollar jährlich. Bei Craigslist gibt es keine Werbung - obwohl sich damit die Einnahmen explosionsartig vermehren ließen. Die Website ist (wenn das überhaupt möglich ist) noch minimalistischer gestaltet, als Google.
In den USA gilt Craigslist als absoluter Zeitungskiller, weil denen durch die zu Craigslist abgewanderten Zeitungsanzeigen Milliarden-Umsätze wegbrechen.
Nun kommt Craigslist also auch nach Deutschland und hat einen (kleinen) Teil der Website ins Deutsche übersetzt. Die deutsche Startseite ist an Tristheit nicht zu überbieten - was aber wohl den Charme von Craigslist ausmacht:
Ich glaube, Craigslist kommt in Deutschland zu spät. Gerade die Zeitungsverlage haben hier ihre Hausaufgaben gemacht und es gibt verschiedene erfolgreiche Kleinanzeigenportale. eBay ist in Deutschland mit der Tochter Kijiji einigermaßen erfolgreich, muss sich aber vor Craigslist ohnehin nicht fürchten: eBay ist an Craigslist zu 25 Prozent beteiligt.
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