Interessanter Informationsaustausch in Dreilinden
Bei meinem Besuch diese Woche bei eBay in Dreilinden ging es um drei Bereiche:
Das persönliche Kennenlernen, die Diskussion über verschiedene Kritikpunkte
und Verbesserungsvorschläge und um von eBay geplante Änderungen. Die meisten
der von eBay geplanten Änderungen empfinde ich als Verbesserungen, darüber
berichte ich voraussichtlich am 20. August parallel zur geplanten
eBay-Pressekonferenz.
Einer meiner aktuellen Hauptkritikpunkte an eBay ist die oft mangelnde
Verlässlichkeit gerade gegenüber den Verkäufern als Partner. Es darf nicht
sein, dass existenzbedrohende Handelslimitierungen oder gar ein Ausschluss
vom eBay-Handel automatisiert und ohne vorherige Kontaktaufnahme erfolgen
können. Meine beiden Verbesserungsvorschläge sind in dem Zusammenhang, dass
es vor solchen Sanktionen mindestens ein Telefongespräch mit dem Betroffenen
geben muss und die Einrichtung von einer Art Ombudsmann, der sich als
unabhängiger Dritter Sachverhalte anschaut und gegebenenfalls Streitigkeiten
zwischen eBay und einem Mitglied schlichten kann. Leider hat nur mein erster
Vorschlag Aussicht auf Erfolg: Die Einrichtung eines Ombudsmannes sieht Frerk-Malte Feller als nicht sinnvoll an. Er will lieber daran arbeiten, Sanktionen eBays vorhersehbarer und transparenter zu gestalten.
Zu einer verlässlichen Partnerschaft gehört auch eine gute
Informationspolitik. Erfolgreiche Unternehmen müssen vorausplanen können -
das geht nicht, wenn eBay selbst drei Tage vor dem Auslaufen der
Tech-Promotion mit auf 1 Cent reduzierten Angebotsgebühren noch nicht bekanntgibt, ob diese
Aktion verlängert wird (sie wird übrigens verlängert). Hier gelobte eBay
Besserung.
Meiner Meinung nach sollte die Kommunikation der eBay-Mitglieder nicht
unnötig erschwert werden und Käufer sollten beispielsweise die Mailadresse
ihres Vertragspartners mitgeteilt bekommen. Hier ist offenbar keine Änderung
geplant, die Mehrheit der eBay-Mitglieder wünscht das angeblich so.
Ich bin gegen eine absolute Deckelung von Versandkosten weil ich meine, dass
mit Hilfe der Detaillierten Verkäuferbewertungen (DSR) schon heute die
Versandkostenabzocke weitgehend verhindert wird. Das sieht Frerk-Malte
Feller anders: Man habe mit den Versandkostenlimits gute Erfahrungen gemacht
und werde die auf noch mehr Kategorien ausdehnen.
eBay hat bereits angekündigt, Bewertungsrücknahmen wieder zu ermöglichen. Das halte ich grundsätzlich für
gut und richtig, sehe aber immer noch das Problem, dass Verkäufer mit
Drohungen und Anwaltsschreiben die Rücknahme durchaus berechtigter negativer
Bewertungen "erpressen". Daher ist mein Vorschlag: Käufer sollen Bewertungen
zurückziehen können, sollten dabei aber gegenüber eBay angeben müssen, warum
sie das tun. Auf diese Weise wird dann dokumentiert, ob ein Verkäufer seinen
Kunden nach der Bewertung noch zufriedengestellt hat - oder ob der Käufer
von einem Anwaltsschreiben eingeschüchtert wurde. Diese Idee kam wohl ganz
gut an, bisher gibt es noch keine abschließende Entscheidung dazu, wie die
Bewertungsrücknahmen in Zukunft gehandhabt werden sollen.
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