Internationale Studie zur Onlinesicherheit
Es folgt eine Pressemitteilung PayPals, meine Kommentare dazu finden Sie darunter:
Berlin/Dreilinden, 5. Februar 2009 - Die Deutschen sind beim E-Commerce sehr vorsichtig, obwohl sie im internationalen Vergleich wenig von Identitätsdiebstahl oder Phishing betroffen sind. Das ergab eine internationale Untersuchung zur Internet-Sicherheit, die erstmals im Auftrag des Internet-Zahlungsdienstes PayPal vom Marktforschungsunternehmen Ipsos durchgeführt wurde. PayPal veröffentlicht die Ergebnisse anlässlich des Safer Internet Day 2009 am 10. Februar. Für die Studie wurden in den USA, in Kanada, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland jeweils 1.000 Personen befragt, die innerhalb der letzten drei Monate online eingekauft hatten.
Mit der Sicherheit ihrer Daten gehen die Deutschen im internationalen Vergleich sehr sorgsam um: Sie ändern ihre Passwörter relativ häufig. Nur 18 Prozent von ihnen schreiben die Passwörter auf (USA: 36 Prozent), sie suchen sich am häufigsten sichere Passwörter aus (27 Prozent) und geben diese am seltensten an Verwandte weiter (28 Prozent). Allerdings geben die Deutschen auf Social-Networking-Plattformen am häufigsten persönliche Daten wie die Telefonnummer (41 Prozent) oder die Adresse (30 Prozent) preis.
Ein erstaunliches Ergebnis zeigt die Frage nach der Sicherheit: Nur 14 Prozent der befragten Deutschen halten ihr Online-Bankkonto für sehr sicher - damit liegen sie auf dem letzten Platz. Weniger als die Hälfte der Deutschen hält die EC-Karte für sicher (40 Prozent). Zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) betrachten die Überweisung als sicherste Art und Weise zu bezahlen. Auf Platz zwei folgt PayPal mit 47 Prozent. Zugleich aber haben die Deutschen bezogen auf die Studie die geringsten Probleme mit Phishing oder Identitätsdiebstahl: Nur 3 Prozent waren bislang Opfer von Identitätsdiebstahl, nur 10 Prozent kennen ein solches Opfer. Auch bei der Anzahl von Phishing-Mails liegt Deutschland erfreulich weit hinten: 78 Prozent der deutschen Online-Shopper bekommen nur eine oder gar keine Phishing-Mail pro Monat. "Die Deutschen haben beim E-Commerce relativ große Bedenken, obwohl sie im internationalen Vergleich wenig von Online-Kriminalität betroffen sind", erläutert Alexander Lengen, Pressesprecher bei PayPal Deutschland. "Dennoch ist es richtig und wichtig, sich unter anderem mit einem sicheren Bezahlsystem wie PayPal vor den Risiken beim Online-Shopping zu schützen."
Trotz ihrer skeptischen Einstellung sind die deutschen Online-Shopper sehr aktive Nutzer der verschiedenen Angebote. Sie haben mit 22 Prozent die meisten Online-Brokerage-Konten (USA: 11 Prozent, Frankreich: 7 Prozent), sind mit 67 Prozent zusammen mit den Briten die aktivsten eBay-Nutzer (USA: 57 Prozent) und setzen auch regelmäßig die Kreditkarte zur Online-Zahlung ein (82 Prozent).
Tipps zur sicheren Internet-Nutzung
Mit einigen einfachen Vorkehrungen können sich Internet-Nutzer absichern und ihre persönlichen Daten vor Missbrauch schützen.
- Sichere Passwörter wählen: Nutzen Sie Passwörter, die aus einer Folge von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen bestehen. Wechseln Sie Ihre Passwörter einmal im Monat.
- Computer abschirmen: Benutzen Sie eine aktuelle Software zum Schutz vor Viren und benutzen Sie einen sicheren Internet-Browser, der Betrugsseiten automatisch blockiert.
- Niemals auf Links in E-Mails klicken: Klicken Sie auch dann nicht auf Links in E-Mails, wenn es scheint, als sei diese E-Mail von Ihrer Bank oder einer bekannten Seite wie PayPal verschickt worden. Klicken Sie darüber hinaus auch nicht auf Links, die Sie auffordern, sensible persönliche oder Kontodaten erneut einzugeben.
- Sichere Zahlungsverfahren verwenden: Nutzen Sie Systeme wie PayPal, um nicht bei jedem Online-Shop Ihre persönlichen Daten angeben zu müssen.
- Gesunden Menschenverstand einsetzen: Seien Sie misstrauisch, wenn ein Angebot deutlich unter dem Marktdurchschnitt liegt.
Leider trägt eBay selbst dazu bei, Onlineshopping unnötig riskant zu machen: So will eBay ja möglichst jede freie Kommunikation der Mitglieder untereinander verhindern und fordert sehr häufig dazu auf, in eBay-Mails enthaltene Links anzuklicken und sich dann bei eBay einzuloggen. Und PayPal ist natürlich sehr unsicher, weil man hier keine Minimalstandards einsetzt: Um Geld von einem PayPal-Konto auf ein anderes zu transferieren, braucht man nur die Kombination aus Mailadresse und Passwort. Den meisten Banken sind inzwischen sogar simple TAN-Systeme zu unsicher, PayPal hält noch nicht einmal die für nötig. Und der durchaus sichere und sinnvolle Sicherheitsschlüssel PayPals wird nur von einer verschwindend geringen Minderheit genutzt - es wäre besser, wenn PayPal dessen Verwendung vorschreiben würde.
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