eBay ist kein Online-Auktionshaus mehr
Früher war eBay ein Online-Auktionshaus mit einer großen Community, heute liefern Auktionen nur noch ein Drittel der eBay-Umsätze und die Community wird systematisch vernichtet.
Auf dem Analyst Day letzte Woche veröffentlichte eBay eine Grafik, die das überzeugend belegt:
Während das Kerngeschäft eBays (also Auktionen und Festpreisverkäufe) stagniert oder sogar schrumpft, wächst eBay in allen anderen Bereichen. eBays Zukunft liegt vor allem im Onlinezahldienst PayPal:
Bei PayPal wächst nicht nur die Zahl der Nutzer, sondern vor allem auch das Volumen aller über PayPal laufenden Zahlungen:
Das eBay-Management hat erkannt, wie wichtig PayPal für die Zukunft eBays ist und legt daher den Fokus auf diesen Bereich. Das ist so weit vernünftig und richtig, aber ich glaube, eBay macht einen großen Fehler: Dort unterschätzt man den Wert einer Community. Während auf der CeBIT für Communities sogar ein eigener Bereich eingerichtet wurde ("Webciety"), sieht eBay in der eigenen Community nur noch einen Kostenfaktor und merzt sie systematisch aus.
Früher war die Community eigentlich der Kern eBays - die eBay-Nutzer wurden als Mitglieder und nicht als Kunden oder bloße Vertragspartner betrachtet. Heute dagegen ist von diesem Gemeinschaftsgefühl nichts mehr übrig: Veranstaltungen wie die eBay Live! oder die eBay-Universities passen nicht mehr in eBays Konzept. Die früher sehr wichtigen und aktiven Foren wurden technisch und menschlich vor die Wand gefahren, die Kooperation mit den Volkshochschulen wurde gekündigt.
eBay ist ein erfolgreiches Unternehmen, das für die Zukunft gut gerüstet ist. Aber eines ist eBay nicht mehr: Sympathisch.
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