China-Händler werden zum BILD-Thema

Ende Juli berichtete ich über die "privaten" Angebote chinesischer Händler auf eBay.de. Bild.de hat dieses Thema nun aufgegriffen und berichtet über den angeblichen "Streit um Versandkosten-Betrug".

In BILD werden dabei einige Sachen meines Erachtens schlecht oder sogar falsch dargestellt.

"Zoff bei Ebay – deutsche Händler sind sauer, weil Konkurrenten aus Asien den deutschen Ableger des Online-Markplatzes mit betrügerischen Auktionen überschwemmen."

Richtig ist, dass deutsche Händler sauer sind. Aber niemand hat behauptet, dass die Angebote der asiatischen Händler betrügerisch seien.

"Der Trick: Getarnt als Privatleute bieten Händler aus China, Hongkong oder Thailand ihre Ware zum Startpreis von einem Euro an, was für sie riskant, aber kostenlos ist – dafür verlangen sie jedoch horrende Versandkosten."

Ich verstehe nicht, inwiefern diese Angebote für die Händler riskant sein sollen.

"Die Abzock-Masche der Asia-Händler ist bekannt als „Versandkosten-Betrug“"

Es handelt sich nicht um Betrug und außer der BILD ist die Masche auch niemandem als "Versandkosten-Betrug" bekannt.

"Ebay bestätigte gegenüber BILD.de die Betrugversuche der Asia-Händler"

Das halte ich für eine sehr gewagte Interpretation von eBays Stellungnahme. eBay war von BILD gebeten worden, zu meinem Artikel Stellung zu nehmen und hatte geschrieben:

Sehr geehrter Herr,

vielen Dank für die Zusendung der Informationen, auf deren Basis ich umgehend intern bei uns recherchiert habe. Mit folgendem Ergebnis:

Unser Sicherheitsteam hat in der Tat einige Fälle beobachtet, in denen Verkäufer, die im asiatischen Raum mit privatem Status registriert sind, in größerem Umfang Waren auf dem deutschen eBay-Marktplatz mit zum Teil hohen Versandkosten einstellen. Dies ist nicht im Sinne der Käufer und Verkäufer des deutschen eBay-Marktplatzes. Wir arbeiten derzeit an technischen Maßnahmen, um das Einstellen größerer Mengen von Artikeln durch solche Verkäufer auf dem deutschen eBay-Marktplatz zu verhindern. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir diese Maßnahmen zu Beginn der kommenden Woche implementieren können. Gegen den konkret angesprochenen Verkäufer tianxia-store haben wir bereits Sanktionen eingeleitet.

Mit freundlichen Grüßen von eBay,
Maike Fuest

tianxia-store hat derzeit tatsächlich keine Angebote mehr online. Ich bezweifle aber, dass eBay tatsächlich effektiv gegen die Massen-Angebote asiatischer Händler vorgehen wird. Dazu ein Beispiel: mystore-1985 aus China hat in den letzten 30 Tagen "privat" 210.550 Artikel angeboten und darf anscheinend weiter massenhaft anbieten.


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© 2009 bei Axel Gronen. Letzte Aktualisierung: 11.08.2009.
Etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Text sind gewollt und wurden hier mit Absicht versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten oder auf eBay versteigern. Best viewed with open eyes and a human brain ver. 1.0 or above.

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