Sogar mit zwei Fragezeichen am Schluss fragte das ein Händler in der Wortfilter Facebook-Gruppe. Und das war in den letzten Tagen nicht das einzige Posting mit diesem Tenor.  Ein anderer Nutzer bangte sogar um seine Existenz, “sonst war’s das bald nach 13 Jahren Selbständigkeit”, klagte er. Ist eBay nun am Ende?

Die meisten Händler sind großartige Jammerlappen

Nicht nett, aber bringt die Situation schon recht gut auf den Punkt. Anstatt die Fehler bei sich selbst zu suchen, zu finden und zu beheben, scheint es ein Einfaches zu sein, diese bei anderen zu suchen. Das Wetter, eBay, Amazon, es ist egal, ihr könnt die Begründung als Variable sehen und beliebig etwas einsetzen.

Eine solche Geisteshaltung ist nicht nur unklug, sondern auch gefährlich für das eigene Geschäft. Sehr gefährlich. Es ist großartig und bewundernswert, wie zielgerichtet und erfolgreich viele Händler diesen Weg einschlagen. Respekt!

Aber was ist zu tun?

Wenn’s schlecht läuft, dann stellt euch zuallererst die Frage: Läuft es nur bei mir schlecht, oder auch bei den anderen? Dabei hilft ein Blick in eBays Verkäufercockpit.

(Bei diesem Händler läuft es gut. Sehr gut)

In den meisten Fällen stellt ihr fest, dass es bei euch schlecht läuft, Wettbewerber fahren aber fette Gewinne ein. Das zeigt im Übrigen nicht nur euer Verkäufercockpit, sondern auch eBays Außenumsätze. Diese steigen nämlich Jahr für Jahr um 5 bis 7%. Wenn ihr also negativ wachst (ich wolle jetzt nicht ‘schrumpfen’ schreiben), dann ist das ein wunderbares Indiz dafür, dass bei euch etwas im Argen liegt.

Nicht eBay ist tot!

Innerhalb solcher Jammer-Postings und den damit verbundenen Jammergästen, schaue ich mir gerne einmal die Angebote der Händler an, die am lautesten schreien. Nicht, dass sie keinen Grund hätten, den haben sie, nur ist daran nicht der Tod der Plattform schuld, sondern sie selber. eBay-Händler sind Zombies. Manchmal. Hoffen wir mal, dass sie aussterben. Irgendwann. Also die Zombies.

Das Ramschbudenimage

Genau das muss sehr häufig als Argument herhalten, warum es bei eBay nicht läuft. ABER: Es läuft bei eBay! Aber nur, wenn es richtig angegangen wird. eBay ist für dieses, EUER,  Image NICHT verantwortlich, sondern ihr! Ganz alleine ihr!

( Unfassbar schlechter 90er Jahre Style)

Der Händler resümierte auf die Frage, ob eBay tot sei: “seit 5 Jahren bestimmt schon 

Packt euch an die eigene Nase!

Dieser Händler jammert und bangt um seine Existenz. Er betet, dass nach 13 Jahren nicht sein Aus kommt. Ja, er hat allen Grund dazu. Aber besser wäre, wenn er die Lösungen seiner multiplen Herausforderungen angeht.

( Dieser Händler hat einen http-Fehler in seinem Template)

Was also tun?

Machen! Richtig machen wäre die Strategie. Aber wie und wo anfangen? Das hier geht jetzt an ALLE Jammerer: Bekommt erst einmal die Basics in den Griff und zwar die, die einfach zu meistern sind:

  • Listet in der richtigen Kategorie (folgt den Vorschlägen von eBay im Suchschlitz).
  • Sucht euch die passenden Keywords & überprüft sie, z. B. mit der kostenloses Browser-Erweiterung von Amalyze.
  • Formuliert einen guten Titel. 80 Zeichen habt ihr Platz.
  • Nutzt ein gutes Template. Ich empfehle die kostenlose Vorlage von Wortfilter, Afterbuy und Baygraph.
  • Setzt die erforderlichen Artikelmerkmale!
  • Fragt, fragt und fragt!

Bevor ihr jetzt alle Angebote überarbeitet, fragt doch vorher in der Facebook-Community. Es gibt etliche, die euch helfen und unterstützen.

(Der kostenlose Template Generator)

Was noch?

Ihr könntet eine ordentliche Portfolioanalyse machen. Klar, das geht, ist aber bei eurer Ausgangslage gar nicht nötig. Wenn ihr Sales benötigt, dann optimiert entweder eure Top-Mover oder ihr schnappt euch die Artikel, die ihr am meisten auf Lager habt.

Noch ein Tipp:

Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. Es kann also dauern, bis ihr alle Angebote fertig habt. Verfallt nicht in wilden Aktionismus, sondern setzt euch ein realistisches Ziel, z. B. 5 Artikel pro Tag, und versucht, das jeden Tag zu erreichen.

Noch nicht genug um anzufangen?

Okay. Bevor ihr wie wild anfangt alle Artikel per Hand zu optimieren, fragt euch bitte einmal, ob es nicht Möglichkeiten gibt, das teilweise oder gar komplett zu automatisieren. Wenn ihr das nicht alleine bewerten könnt, dann (ja nochmals) fragt doch einfach in der Community nach.

Nicht eBay ist tot …

sondern ihr, die Jammernden und Klagenden. Und ihr seid ganz alleine dafür verantwortlich. Niemand anders. Nicht das Wetter. Nicht die Veränderungen bei eBay . Nicht euer Wettbewerber. Ihr, ganz alleine. Positiv ist aber: Ihr habt es auch in der Hand, das zu ändern. Man muss sich nur auch manchmal in den Allerwertesten treten können. Dann kann man, dann könnt ihr das schaffen.

Ebay ist einer der großartigsten Orte, auf denen ihr eure Waren fantastisch verkaufen könnt. Der Marktplatz wächst stetig und ich kenne weltweit keine einzige Plattform, die euch so unfassbar viele Möglichkeit gibt, eure Listing individuell zu gestalten. Es ist eBays Job, die Plattform zu sein. Euer Job ist es, eure Waren anzubieten. Es ist wie die Pacht eines Ladens. Ihr habt vier Wände, was ihr daraus macht, liegt bei euch.