In den meisten Communities ist das Thema rund um die PayPal-Konfliktgebühr sehr emotional und reflexhaft diskutiert worden. Scheinbar haben sich die wenigsten Händler einmal die tatsächlichen Voraussetzungen in der Mitteilung des Zahlungsdienstleisters durchgelesen. Schade. Dann hätten sie wahrscheinlich kostbare Lebenszeit und Ressource sparen können.

Was war passiert? PayPal kündigt an, eine Konfliktgebühr bei Händlern in Höhe von 14 Euro pro Käuferschutzfall zu erheben. Sie entsteht dann, wenn der Verbraucher/Kunde einen Antrag auf PayPal-Käuferschutz stellt. Wird der Käuferschutzfall zu Gunsten des Händlers geschlossen, entfällt die Gebühr.

Was will der Payment-Dienst damit erreichen? Um es auf den Punkt zu bringen: PayPal möchte, dass Händler bei Konflikten mitwirken und kundenzentriert eine Lösung vor einer Eskalation herbeiführen. Damit dürfte diese Neuerung die wenigsten Händler treffen.

Es ist eine Erziehungsmaßnahme. Sie soll Händler disziplinieren und Ressourcen bei PayPal sollen entlastet werden. Alles in allem also eine gute Entwicklung, hin zu mehr Kundenfreundlichkeit.

Aber warum die Aufregung? Nahezu reflexartig reagierten einige Händler mit wüsten Beschimpfungen und wilden Schwurbel-Theorien. Es ist ein Armutszeugnis, was sich manche Onliner ausstellen. »Nicht nur nervig. Die Bearbeitungskosten fressen die eh schon niedrigen Margen auf. Und das bei einwandfreien Sendungsverfolgungen und sogar positiven Bewertungen auf die Sendungen. Habe jetzt begonnen, Rechnungen an die Kunden zu schicken und werde die auch durchfechten«, so ein Händler. Er zeigt, wie wenig er doch vom Handel versteht. Halt ein #haendlerausderhoelle.

Und das ist schade, dass es so viele von diesen gibt. Sie braucht der Onlinehandel nicht. Und wenn PayPals neue Gebühr ein weg dazu gut ist, für sie ihr Geschäft un-luktrativer zu machen, dann ist das nur zu begrüßen. An der Neuerung ist nichts, aber auch rein gar nichts auszusetzen!