2017 scheint kein gutes Jahr für den Logistiker zu sein. Gefühlte hundert Mal gab es dieses Jahr Störungs-Meldungen, dass irgendetwas bei DHL nicht funktioniert. Und so ist es auch aktuell. DHL war mal wieder down. Und das nicht wegen eines Hacker-Angriffs.

7 Störungsmeldungen seit dem 11.09.2017

Inklusive der heutigen Störung die am 8. November von 8:30 bis 18:00 Uhr von eBay gemeldet wurde, gab es seit September insgesamt 7 bei eBay dokumentierte Unterbrechungen.

(Quelle: eBay.de News)

Im Wesentlichen drehen sich die Störungen immer um das Geschäftskunden-Portal. Bereits am 2. November gab es einen nahezu konzernweiten Ausfall der IT.

Hat DHL da eine größere Herausforderung?

Ja, es scheint so, dass bei DHL die Technik nicht in den Griff zu bekommen ist. Über die Ursachen kann man rätseln. DDoS-Angriffe, die in der Vergangenheit schon einmal ursächlich waren, sind es jedenfalls nicht. Auch äußert sich der Konzern nicht zu den Gründen. Daher bleibt den Händlern nichts anderes übrig, als im Nebel zu stochern.

Die Händler sind genervt

Die betroffenen Händler sind wegen dieser dauernden Ausfälle genervt. Sie bedeuten für die Unternehmen eine enorme Mehrarbeit, die sowieso keiner gebrauchen kann und in der aktuellen Zeit erst recht nicht. Denn die 4. Jahrezeit steht vor der Tür und sie wird mit dem Singles Day und der Cyber Week in Kürze alle Ressourcen bei den Versendern  bündeln.

Was bedeuten solche Ausfälle in der Praxis?

Totalausfälle wie gestern bedeuten, dass die Onlinehändler keine Paketscheine ausdrucken können. Somit liegen die Packplätze der Versender jetzt voll mit halbfertigen Paketsendungen. Jede Warensendung muss heute erneut angefasst und identifiziert werden, damit die passenden Paketlabel auf die Sendungen aufgebracht werden können. Das ist nicht nur eine enorme Herausforderung, was den zur Verfügung stehenden Platz in den Packbereichen der Versender angeht, sondern auch was das Zeitmanagement betrifft. Die zusätzliche aufzubringende Zeit am Folgetag können die meisten Versender nur mit Mehrarbeit und Überstunden bewerkstelligen. Das bedeutet zusätzliche Kosten. Der Händler bleibt komplett auf dem Schaden sitzen, DHL leistet keinen Schadenersatz oder Nachlaß.

Aber auch die Reputation der Online-Unternehmer leidet. Verbraucher erhalten ihre bestellte Ware nicht in der von ihnen erwarteten Zeit, so dass den Verkäufern schlechte Bewertungen drohen. Und nicht zuletzt sind die Performance-Werte, die die Plattformen erfassen, im Auge zu behalten. Denn sollten Verbraucher die Versandzeit wegen eines DHL Ausfalls schlecht bewerten, löschen zwar Plattformen wie eBay diese negativen Einträge, aber da das kein automatisierter Prozess beim Marktplatz ist, müssen die Händler ihre Werte überwachen und ggf. manuell eingreifen.

Fazit: So kann das nicht weitergehen

Die Händler fordern, dass DHL seine Probleme in den Griff bekommen muss. Gerade in der bevorstehenden Hochsaison kann niemand einen Wahlkandidaten als Partner gebrauchen.

Wenn denn die Ausfälle weiterhin bestehen, so muss den Händlern eine Möglichkeit gegeben werden, dass sie ihren Schaden zumindest reduzieren können. Hier sind in meinen Augen die Plattformen gefragt, die prinzipiell in der Lage wären, Rahmenverträge mit dem Logistiker abzuschließen.