Bereits in der Vergangenheit wurde darüber berichtet, dass die Genossenschaftsbanken so gar keine ›modernen‹ Zahlungsmethoden mögen. N26-Überweisungen wurden teilweise blockiert. Nun beklagen Händler ähnliche Erfahrungen mit Transaktionen, die sie von ihrem eBay-Konto auf ihre Bankverbindung bei den Genossen tätigen wollen. Mit eBays neuer Zahlweise ist der Payment-Dienstleister Adyen als Partner an Bord. Vorher wurden Auszahlungen ausschließlich über die PayPal-Konten der Händler vorgenommen.

Adyen und eBay lokalisieren die Herausforderung bei den jeweiligen Bankhäusern. So erhalten Händler, deren Zahlung beim eigenen Bankinstitut nicht angenommen worden sind, folgende Mitteilung:

Gründe sind noch unbekannt. Rufen betroffene Händler ihre Hausbank an, so ist diese ahnungslos. Über die Ursache darf spekuliert werden. Im Falle von N26-Überweisungen begründete ein Banksprecher die Nichtausführung mit Betrugsschutzmaßnahmen. Möglich, dass die Institute wegen der höheren Beträge hier Geldwäsche vermuten und die Zahlungen deshalb ablehnen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lag noch keine Stellungnahme des Voba Verbund vor.

Der Eindruck, dass die ›alten‹ Kredithäuser kritisch zu den neuen ›fin Techs‹ stehen, lässt sich nicht von der Hand weisen. Denn Zahlungen dürften ausgeführt und auch angenommen werden. Das es nun zu solch öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen kommt, mag daran liegen, dass die Häuser den neuen Wettbewerb nicht mögen. Verständlich, jedoch ist das Problem wohl hausgemacht.

Spätestens seit den Erfolgen von PayPal sollte auch jedem greisen Banker klar geworden sein, dass sich die Payment-Landschaft verändern wird. Entweder man zeigt sich offen, oder eben ›zickig‹ und ›altbacken‹. Dann verliert man halt auf Dauer Kunden

Stellungnahme von eBay:

(Quelle: eBay Nachricht an Händler)

Des Weiteren verortet eBay nun den Fehler im eigenen Verantwortungsbereich. »Wir haben hier in den letzten 48 Stunden ein technisches Problem gehabt. Alle Auszahlungen an Händlerinnen und Händler haben wir bereits neu veranlasst und das Geld ist auf dem Weg zu ihnen. Es geht heute früh parallel eine Mail an Händlerinnen und Händler mit der Information raus, dass es ein Fehler bei uns war«, so eine eBay-Vertreterin. Leider geht aus dieser Stellungnahme nicht hervor, ob nicht Adyen den Fehler verursacht hat.

Stellungnahme des Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

»eBay informiert bereits seine Kunden, dass das Problem bei seinem Zahlungsabwickler liegt. Auch unser IT-Dienstleister hat das Thema analysiert und festgestellt, dass das Geld nicht bei den Banken angekommen ist. In Summe kann man feststellen, dass Ihr Artikel an mehreren Stellen überarbeitet werden sollte«, kommentiert der Pressesprecher des BVR.

Auch vertritt der BVR die Auffassung, im Kontext der ›N26-Blockierung‹ richtig gehandelt zu haben, um somit eigene Kunden vor Schäden zu schützen.