Am 6. Und 7. März fand in Frankfurt der Bund-Länder-Ausschuss ›Binnenhandel‹ statt. Ausrichter war die IHK Frankfurt und man tagte in der zur IHK gehörenden Börse Frankfurt. Die IHK ist eine Selbstorganisation der Wirtschaft, in der nahezu alle Unternehmen, bis auf ein paar Ausnahmen, per Gesetz Mitglied sind. Es gibt 79 Kammern in Deutschland. Der Dachverband ist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Die Kammern verfolgen immer noch die Ideen der Selbsthilfe und der Interessensvertretung gegenüber der Politik.

(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)
(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)

Die Mitgliedschaft wird häufig von euch als Zwang oder teures Abo, in Anspielung auf die IHK-Zeitschrift, wahrgenommen. Damit drückt ihr aus, dass ihr euch von den Kammern weder abgeholt noch repräsentiert fühlt.  Das ist bittere Realität, denn nur die wenigsten von euch engagieren sich in den Kammern oder nutzen die meist kostenlosen Angebote.

(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)
(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)

Was ist das also, der Bund-Länder-Ausschuss ›Binnenhandel‹?

Im Bund-Länder-Ausschuss ›Binnenhandel‹ treffen ich Vertreter des Handels, also die Kammern und/oder auch deren Dachorganisation des DIHK, sowie Vertreter aus den Landeswirtschaftsministerien. Solche Ausschüsse gibt es natürlich auch für andere Fachbereiche und nicht nur für den Handel bzw. Binnenhandel.

(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)
(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)

Warum gibt es so etwas?

Diese Ausschüsse dienen zum Wissenstransfer und zum Austausch von Positionen. Meistens werden an den Tagen Vorträge zu verschiedenen Themen gehalten. Natürlich haben solche Tage auch einen hohen Netzwerkcharakter. Sie dienen der Meinungsbildung auf beiden Seiten. 

(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)
(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)

Was macht man da?

Reden, diskutieren, netzwerken und zuhören. In Frankfurt stellte Florian Ismaier vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung den Endbericht der AG Onlinehandel des Ausschusses der MKRO (Ministerkonferenz für Raumordnung) „Auswirkungen des Onlinehandels auf stationären Handel, Siedlungsstruktur, Verkehr und Logistik – Steuerungsmöglichkeiten der Raumordnung“ vor.

(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)
(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)

Ich hielt einen Vortrag über „Online- und Marktplatzhandel: Aktuelles Marktumfeld & Trends sowie Probleme und Herausforderungen in der Praxis“.

Anschließend erhielten wir während eines Rundgangs durch die Frankfurter Innenstadt Einblicke in die aktuelle Handelssituation und die neu gestaltete Altstadt.

(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)
(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)

Abends trafen wir uns noch zu einem netten Abendessen mit der Möglichkeit, sich noch einmal auszutauschen.

Warum sind diese Ausschüsse wichtig?

Damit sich der Handel und die Politik austauschen können. Sämtliche Vertreter und Referenten reden miteinander und es darf und soll diskutiert werden. Und das wird es. In knapp 20 Folien habe ich versucht, die Akteure für den Online- und Marktplatzhandel und für die Händler damit verbundenen Herausforderungen zu sensibilisieren.

(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)
(Quelle: Folien Bund Länder Ausschuss Binnenhandel)

Aber es war mir auch wichtig, zu erklären, dass alle Akteure lernen müssen, ihre Basis – also euch – zu verstehen und mit euch zu kommunizieren. Es ist ja nicht so, dass die Politik oder die Kammern per se schlecht sind. Im Gegenteil. Nur irgendwie schaffen es weder sie noch die anderen Akteure, mit ihren meist kostenlosen Dienstleistungen bei euch anzukommen. Das sollte sich ändern.

Warum ihr auch mitmachen solltet?

Überlasst die Aktivitäten nicht nur den Großen. Ihr seid das Rückgrat der Wirtschaft. Nicht die wenigen Großen, die sich mir ihren Ressourcen die Möglichkeit schaffen, laut zu sein.  Wenn ihr nicht sprecht, hört euch auch niemand.

KMU Unternehmen
KMU Unternehmen

Wendet euch doch einmal an eure IHK und nehmt z. B. am Handelsausschuss teil. Nutzt solche Veranstaltungen zum Netzwerken und ladet andere Händler eurer Region ein.

Und wenn euch auch das zu viel ist, schreibt eine Mail an eure Kammer. Weist sie auf eure Probleme und Herausforderungen hin.

„[…] Er muss noch den Kammerton lernen […]“, so ein teilnehmender Vertreter einer IHK.

Nein, das muss er nicht. Bei diesem Kammer-Vertreter ist noch ein falsches Gedankengut verhaftet. Die Kammern dienen dem Handel. Ergo haben diese sich dem Handel und dessen ‚Wording‘ anzupassen. Kundenzentrierung!