Kürzlich begann eBay eine Ankündigung umzusetzen, und zwar werden nach und nach doppelte Angebote ausgeblendet. Das trifft vor allem Angebote, bei denen Händler zusätzlich eine Anzeige geschaltet haben. Bisher war es so, dass eine Anzeigenschaltung zu einer Doppelung des eigentlichen Listings führte. Hier wird nun ausschließlich die Anzeige angezeigt. Diese Veränderung führt bei einigen Händlern zum Verdruss. Aber ist dieser auch gerechtfertigt?

Bereits im September kam die Ankündigung

Entfernung der doppelten Anzeige von Angeboten in den Suchergebnissen

Bislang kann auf eine Suchanfrage bei eBay hin ein Angebot doppelt angezeigt werden: 

  1. als ein Anzeigen-beworbenes Angebot und 
  2. als nicht beworbenes Angebot.

Im Laufe des Jahres werden wir diese Dopplung von Angeboten aus den Suchergebnissen entfernen, so dass nur noch ein Angebot angezeigt wird. Käufer erhalten damit mehr relevante Suchergebnisse. 

Das heißt, wenn Ihr Anzeigen-beworbenes oder Ihr nicht beworbenes Angebot nicht mehr in den Suchergebnissen bei eBay.de angezeigt wird, kann die jeweils andere Version auf anderen Platzierungen außerhalb der Suchergebnisse bei ebay.de und internationalen eBay-Websites trotzdem angezeigt werden.

Wenn Sie Ihre Anzeigen-Kampagne beenden, können Ihre nicht beworbenen Angebote nach wie vor in den Suchergebnissen angezeigt werden. (Quelle: eBay.de)

Und das überlesen die meisten Händler

Erhöhte Sichtbarkeit in den Suchergebnissen

Zusätzlich wird eine dynamische Platzierung in den oberen Suchergebnissen eingeführt. Eine flexible Mischung von beworbenen und nicht beworbenen Angeboten kann dann oben in den Suchergebnissen erscheinen. Während Anzeigen aktuell an fixen Positionen angezeigt werden, können sie künftig an unterschiedlichen Stellen oben in der Suche auftauchen.

Das soll die Sichtbarkeit von Anzeigen erhöhen und dazu beitragen, nicht beworbene und beworbene Angebote ausgewogen in den Suchergebnissen anzuzeigen. Basierend auf Faktoren wie Artikelpreis und Angebotsqualität wählt eBay aus, welches Angebot angezeigt werden soll. So bekommen Käufer die relevantesten Suchergebnisse angezeigt.

Es haben also zwei Änderungen stattgefunden. In der Kritik steht jedoch vornehmlich der Wegfall des Doppellistings. Unerkannt und von allen Medien bisher unerwähnt ist die Steigerung der Sichtbarkeit durch die neue Platzierung der dynamischen Listings in den oberen Rängen der SERPs.

Kritik aus den USA

Aus den USA geriet eBay in die Kritik, weil einige Browser Extension die Anzeigen als Werbung erkannten und sie ausblendeten. Diese Herausforderung ist mittlerweile abgestellt. Aus Deutschland sind keine solche Berichte bekannt.

Wie haben Anzeigen bisher funktioniert?

Viele Händler denken, dass Anzeigen bedeuten, dass ihre Angebote auf der ersten Seite erscheinen MÜSSEN. Das ist falsch, denn bisher verstärkten die Anzeigen das organische Ranking um ein >paar Plätze< und schafften somit etwas mehr Sichtbarkeit. Es gab feste Anzeigeplätze, die mit den jeweiligen Angeboten, die beworben werden, gefüllt wurden.

Das verändert sich nun in der oben beschrieben Art und Weise, so dass das Game um die vorderen Plätze neu gemischt wird.

CPO anstatt CPC

Nach wie vor gilt: Anzeigen erzeugen erst einmal KOSTENLOS mehr Sichtbarkeit! Diesen Vorteil gegenüber den meisten anderen Plattformen, wie z. B. Google, scheinen die Händler schlicht nicht zu erkennen. Um es auf den Punkt zu bringen: Eine bessere Sichtbarkeit eurer Listings kostet euch keinen einzigen Cent.

Tatsächlich klingelt es erst in eBays Kasse, wenn ihr auch etwas verkauft. Dieses Modell nennt sich CPO-Modell (Cost per Order) im Gegensatz zu dem weit bekannteren Modell CPC (Cost per Click), denn hier werdet ihr bereits bei einem Klick auf eure Listings zur Kasse gebeten.

Wo ist also euer Problem?

Die recht diffuse Kritik an dieser Änderung erschließt sich nicht. Ja, eBay und die Cassini ändern sich laufend und erfordern laufend Anpassungen eurer Angebote. Das ist nichts Neues und ist bei Plattformen wir Google und Amazon nicht anders. Viele Veränderungen in den Gewichtungen der einzelnen Parameter erschließen sich auch nicht auf den ersten Blick und müssen aufwendig durch eigene Optimierung und z. B. A/B-Tests ermittelt werden.

Und wenn das eBay GMV in Deutschland nicht schrumpft, und das ist es bisher nicht, und ihr Umsätze verliert, dann gibt es andere Händler, die ihr Geschäft besser machen und gewinnen. Es ist also eine reine Umverteilung, bei der es Gewinner und halt auch Verlierer gibt.