eBay bringt Skype an die Börse
eBay will seine Internettelefonie-Tochter Skype an die Börse bringen. Der Gang aufs Parkett solle in der ersten Hälfte nächsten Jahres abgeschlossen werden, kündigte eBay an.
Es gab schon seit einiger Zeit Spekulationen darüber, dass sich eBay mehr auf das schwächelnde Kerngeschäft konzentrieren möchte, zuletzt verkaufte eBay den Social-Bookmark-Dienst StumbleUpon. An einem Kauf von Skype waren vor allem die Gründer interessiert, vermutlich war deren Angebot aber zu niedrig. Skype erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 551 Millionen Dollar.
Es gilt als unwahrscheinlich, dass Skypes Börsengang die 3,1 Milliarden Dollar bringen wird, die eBay dafür bezahlt hat. Im dritten Quartal 2007 hatte eBay bereits 1,4 Milliarden Dollar für Skype abgeschrieben.
Außer eBay hatte niemand an irgendwelche Synergie-Effekte zwischen eBays Kerngeschäft und Skype geglaubt. Trotzdem muss man sich fragen, warum eBay denn Skype jetzt verkaufen will: Immerhin wächst Skype und schreibt schwarze Zahlen, ist also gesünder, als eBays Kerngeschäft. Ein vorstellbarer Grund könnte sein, dass eBay eigene Akquisitionen plant und dafür Geld braucht. Derzeit hat eBay über drei Milliarden Dollar liquide Mittel, Skypes Börsengang könnte weitere zwei Milliarden Dollar bringen. Das würde locker reichen, um Zahlungsdienstleister wie ClickandBuy oder Moneybookers zu kaufen und damit PayPal als den zukunftsträchtigsten Profitbringer eBays weiter zu stärken.
eBay könnte sich auch mit Microsoft zusammentun und einen neuen Versuch starten, Yahoo zu übernehmen: Teile von Yahoo würden hervorragend zu eBay passen, insbesondere deshalb, weil Yahoo in Asien in eBays Kerrngeschäft im Gegensatz zu eBay selbst sehr erfolgreich ist.
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