Köstlich: eBay in stern TV

Selten fand ich eine TV-Reportage über eBay so unterhaltsam, wie die eben in stern TV. Angekündigt hatte ich die bereits am 30. November - aber inzwischen hatte man auf der Seite von stern TV die Passage zum Verkaufsagenten Werner K. gestrichen und es war zu befürchten, dass gerade dieser interessante Teil gar nicht erst gesendet werden würde.

Es blieb aber bei den ursprünglich angekündigten drei Themen, deren Geschichten abwechselnd erzählt wurden.

Da war die 28jährige Hausfrau Helene, die für 1.200 Euro die Rolle in einem Musikvideo in Istanbul ersteigert hatte. Die hatte von Anfang an richtig Spaß: So war für sie nur ein One-Way-Ticket nach Istanbul gebucht worden. Damit wurde sie aber gut fertig - und auch damit, dass sie vor Ort ihre Haare von blond nach braun färben musste. Für sie war es dann natürlich auch kein Problem, dass ein Teil des Drehs in einer Trinkhalle stattfand...

Fast normal und langweilig war dagegen die Geschichte eines Küchenkäufers, der erst zu Hause merkte, dass die komplett ersteigerte und abgebaute Küche bei ihm nicht passte und der dann viel improvisieren musste - mehr oder eher weniger erfolgreich.

Richtig klasse wurde dann die Story über den Verkaufsagenten Werner K. aus Herne. Der war ein richtiger Vollprofi, machte einige Hundert Euro Monatsumsätze und betrieb zwei Verkaufsagentenshops in Bochum und Herne. Offenbar hatte er seine Kenntnisse ausschließlich aus einer großen deutschen Computer-Zeitschrift, die ihren Lesern das Pushen von Auktionen ebenso wie den Quatsch empfiehlt, man möge seine Auktionen sonntags enden lassen. Tja, die gefilmten sonntags auslaufenden Auktionen endeten ohne Gebot - ganz im Gegensatz zu einer Vielzahl anderer Auktionen, die er mit seinen eigenen Accounts gepusht hatte. Kein Wunder, dass er bei diesem Thread im Sicherheitsforum thematisiert wurde. Interessant ist da eher, dass eBay solche offensichtlichen Push-Manipulationen nicht selber aufspüren kann...

Jedenfalls wurden diesem nicht wirklich untypischen Verkaufsagenten dann noch während der Dreharbeiten die meisten seiner Accounts gesperrt. Interessant war noch, dass Burkard M. (den Namen habe ich im Gegensatz zu stern TV bewusst falsch geschrieben) erstmals im TV zu sehen war - das hatte er bisher immer vermieden und stand für solche öffentlichen Auftritte nicht zur Verfügung.

Fazit: Selten habe ich mich bei einer eBay-Reportage so gut unterhalten gefühlt - trotz oder wegen des fehlenden üblichen Betrugs-Themas... ;-)

Axel Gronen
14.12.2004

Vorherige Meldung