Euphorie um Verkaufsagenten verfliegt
Die Euphorie um das Geschäft der Verkaufsagenten verfliegt zunehmend: Nun schrumpft auch die amerikanische Urmutter aller Verkaufsagenten, die Firma AuctionDrop.
AuctionDrop hat mit George Northup einen neuen Chief Financial Officer - und fährt nun einen rigiden Sparkurs: Vier der fünf eigenen Verkaufsagentenshops werden geschlossen, 20 Mitarbeiter werden entlassen. AuctionDrop wurde mit insgesamt 6,5 Millionen Dollar Wagniskapital von Mobius Venture Capital und Draper Associates finanziert und schreibt derzeit rote Zahlen.
Auch in Deutschland gibt es eine mit Wagnis-Kapital finanzierte Kette von Verkaufsagentenshops: In München bekam dropshop neun Millionen Euro Venture Capital - nach Informationen aus gut unterrichteten Kreisen stammte dieses Geld sogar von eBay selber, wurde aber auf dem Umweg über eine VC-Gesellschaft eingebracht, um das nicht offiziell bekannt werden zu lassen. Auch dropshop schreibt derzeit offenbar (noch) rote Zahlen.
Schon jetzt darf man wohl die Verkaufsagenten-Tätigkeit der Post als grandiosen Flop bezeichnen, siehe diesen Artikel.
Und auch die Geschäfte von clever&easy laufen schlecht: Von früher fünf Verkaufsagentenshops blieben nur noch zwei übrig. Geschäftsführer Oliver Blume hat daher genügend Zeit, als vergleichsweise schlecht bezahlter Refererent bei den eBay-Universities aufzutreten.
Das alles sind keine Ausnahmen, sondern eher die Regel: Die schlechten Geschäfte der Verkaufsagenten wurden in diesem Artikel mit konkreten Zahlen belegt. Und auch bei eBay scheint eine gewisse Ernüchterung eingetreten zu sein: Im Gegensatz zu früher gibt es heute auf der Startseite keinen direkten Link mehr zum Verkaufsagentenprogramm. In besten Zeiten waren bei eBay Deutschland mal über 18.000 Verkaufsagenten registriert - nun nur noch rund 10.000.
Axel Gronen
11.01.2005
Vorherige Meldung Meldungen 2002 und 2003
Meldungen 1. Quartal 2004
Meldungen 2. Quartal 2004
Meldungen 3. Quartal 2004
Meldungen 4. Quartal 2004
|