Bilanz zum PayPal-Chaos
Ich hatte in den letzten Tag mehrfach über das Buchungs-Chaos bei PayPal berichtet: Am 4. August, am 6. August und zuletzt vorgestern. Inzwischen gibt es ein deutlicheres Bild zu dem, was sich abgespielt hat und was PayPal unternommen hat.
Die Vorgänge bei PayPal lassen sich wohl in drei Fallgruppen aufteilen:
1) PayPal hat Ende Juli Lastschriften doppelt ausgeführt und damit diverse PayPal-Kunden zunächst einmal geschädigt. Diese Doppelbuchungen wurden dann in der Nacht vom 5. auf den 6. August den PayPal-Konten gutgeschrieben und am 7. August wurden die Betroffenen darüber informiert. Inzwischen hat PayPal Betroffenen geschrieben, sie müssten gar nichts unternehmen: Das doppelt abgebuchte Geld würde automatisch wieder auf die Girokonten zurücküberwiesen.
Die Betroffenen verlieren dabei Geld: Immerhin war das Geld einige Tage bei PayPal, die Opfer bekamen in der Zwischenzweit keine Zinsen bzw.
mussten sogar Zinsen bezahlen, wenn Ihr Konto dadurch ins Soll geraten war. Wer die unberechtigte Lastschrift zurückgehen lässt, steht besser da: Dann wird der Betrag zum Abbuchungstag valutiert, es entstehen also für die Kunden keine Kosten. Allerdings für PayPal: Die meisten Banken verlangen Geld für Lastschriftrückgaben.
2) PayPal hat Ende Juli Überweisungen vom PayPal-Konto auf das eigene Konto doppelt ausgeführt und damit Betroffene begünstigt. Die wurden aufgefordert, ihr PayPal-Konto möglichst umgehend wieder aufzufüllen, wenn es dadurch ins Soll geriet.
3) Vermutlich gab es auch noch weitere Fehlbuchungen: Mir wurde ein Fall berichtet, bei dem ein Verkäufer eine PayPal-Zahlung nicht annahm und daher nicht bekam. Der Käufer bekam aber dabei sein Geld nicht zurück, es verschwand spurlos.
Ich hatte eBay und PayPal um eine Stellungnahme gebeten und bekam folgende Antwort:
"Aufgrund einer technischen Störung am Montag, den 24. Juli und am Dienstag, den 25. Juli 2006 kam es bei einigen PayPal-Mitgliedern zu doppelten Abbuchungen oder doppelten Transaktionen auf ihren Bankkonten.
PayPal hat die doppelt getätigten Buchungen bereits ausgeglichen. Die technische Störung ist inzwischen behoben. Die Kunden wurden über die Situation informiert. Für Fragen wurde eine Sonderberatungs-Hotline unter 0180 500 66 27 (12 Cent/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom) eingerichtet."
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Ich werde weiter berichten, wenn es Neues gibt und insbesondere die ersten unberechtigt abgebuchten Gelder wieder zurück auf die Konten der Geschädigten gebucht wurden.
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