Telefon-Spam: SPIT
"Spam" ist Ihnen sicher ein Begriff: Damit bezeichnet man unerwünschte Werbe-Mails. Ich bekomme derzeit rund 800 Spam-Mails täglich, weil eine meiner Mailadressen schon 1995 im Internet veröffentlicht wurde und ich in so ziemlich allen Spam-Listen vertreten bin. Die meisten dieser Spam-Mails lasse ich automatisch ausfiltern, trotzdem bereiten sie Arbeit: Ich muss meinen Mail-Abfallkorb zumindest flüchtig nach falsch als Spam eingeordneten Mails durchsuchen. Wenn Sie sicher sein wollen, dass mich eine Mail von Ihnen trotz Spamfilter erreicht, dann versehen Sie die mit einer aussagekräftigen deutschen Betreffzeile.
2006 hat sich eine neue Seuche etabliert: Spam over Internet Telefony, kurz SPIT. Telefonieren über den Computer ist bekanntlich sehr viel günstiger als über das herkömmliche Telefon. Bereits ein PC, Breitbandanschluss, Kopfhörer, Mikrofon und eine kostenlose Software wie Skype sind ausreichend. Und wenn eine Übertragungstechnik weitgehend kostenlos ist (wie eben schon früher E-Mails), dann wird sie natürlich auch von Werbenden gerne verwendet. Für Werbeversender praktisch: Die müssen noch nicht einmal teueres Personal einsetzen, sondern schließen einfach einen Sprachcomputer an das Internet an.
Solche Anrufe sind natürlich sehr lästig, denn man kann sie schlecht vor dem Empfang ausfiltern. In Deutschland sind solche "Cold Calls" eigentlich verboten, aber das interessiert niemanden: Da werden einfach ein paar ausländische Dienstleister zwischengeschaltet und der Verbraucherschutz damit effektiv ausgehebelt.
Für 2007 steht zu befürchten, dass wir uns alle mit unangenehmen Erscheinungen wie Abmahnungen, Spam und SPIT befassen müssen. Gegen SPIT hilft nur, seine Telefonnnummer nirgends anzugeben. Vor allem sollte die nie bei irgendwelchen Gewinnspielen angegeben werden und natürlich auch nicht im Telefonbuch stehen. Gewerbetreibende haben Pech: Die müssen ihre Telefonnummer veröffentlichen, wenn sie im Internet präsent sind und beispielsweise über eBay Waren verkaufen.
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