eBay hält neutrale Bewertungen für negativ
Verkäufer, die in den letzten 90 Tagen mehr als 5 Prozent negative und neutrale Bewertungen bekommen haben, müssen mit Beschränkungen oder gar dem Ausschluss vom eBay-Handel rechnen.
Das ergibt sich aus der "Seller Non-Performance Policy", die bisher zwar nur für die USA gilt, aber sicher demnächst auch in Deutschland angewendet wird. Interessant ist, dass eBay hier auch neutrale Bewertungen als Ausdruck der Kundenunzufriedenheit betrachtet, und nicht mehr ausschließlich negative Bewertungen. Damit ist eBay in der Wirklichkeit angekommen: Wer neutral bewertet, meint damit keine "durchschnittliche" Zufriedenheit, sondern ist tatsächlich unzufrieden.
In einem Statement des früheren Deutschland-Geschäftsführers und heutigen "Senior Vice President, Auctions" Philipp Justus wird das erklärt: Nur ein Prozent der Verkäufer verursacht 35 Prozent der Kundenbeschwerden - und um dieses Prozent zu identifizieren, werden nun eben auch die neutralen Bewertungen hinzugezogen.
Ich begrüße diese Maßnahmen und Restriktionen: Viele Käufer achten zu sehr auf die Bewertungsquote insgesamt und merken nicht, wenn ein Verkäufer auf einmal unseriös wird. Noch konsequenter wäre es allerdings, wenn eBay die Bewertungsquoten anders berechnen würde: Bisher spiegelt die Bewertungsquote den Anteil positiver Bewertungen in der gesamten Historie eines Verkäufers wider, neutrale Bewertungen bleiben bei dieser Berechnung außen vor. Besser wäre, wenn die Bewertungsquote sich nur auf die letzten drei oder sechs Monate beziehen würde und wenn dabei neutrale Bewertungen als nicht positiv berechnet würden, wie das nun eben auch in der "Seller Non-Performance Policy" definiert ist.
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