TV-Tipp: 16.06.08 ZDF 19:25h WISO-Dokumentation eBay
Heute läuft ab 19:25h im ZDF eine WISO-Dokumentation über eBay. Dazu schreibt der Sender:
Die Ebay-Falle
Ein Auktionshaus, die Gauner und die Opfer
Als Internet-Flohmärkte gingen vor Jahren eine Reihe von Online-Auktionshäusern an den Start. Heute dominiert ein Anbieter: Ebay. 14 Millionen Mitglieder zählt die Plattform in Deutschland. Mehr als 8,8 Millionen Artikel sind gleichzeitig im Angebot. Auch für Betrüger ist Ebay damit ein attraktiver Marktplatz.
Ebay ist eine New-Economy-Erfolgsgeschichte ohne Gleichen. Die Plattform versteht sich als Vermittler zwischen privaten und gewerblichen Verkäufern und Endkunden, rühmt sich, einen Existenzgründungsboom ausgelöst zu haben.
Bedrohung durch Hacker und Kriminelle
Die Dokumentation zeigt Powerseller, die es geschafft haben, über Ebay eine Existenz aufzubauen. Und die Menschen hinter Ebay, die in Deutschland bestrebt sind, die Auktionsplattform erfolgreich und sicher zu halten. Doch stimmt das Bild vom simplen Verkaufen, Bieten und Kaufen bei Ebay als risikoloses Freizeitvergnügen für jedermann?
Für eine ganze Reihe von Ebay-Kunden hat sich die vermeintlich einfache Internet-Plattform als böse Falle erwiesen. Die Sicherheit der Käufer und Verkäufer vo n Ebay ist bedroht: durch Hacker und kriminelle Banden, die technische Schwachstellen und das Vertrauen der Anwender ausnutzen.
Abmahnungen
Auf der anderen Seite lauern Rechtsanwälte, die das deutsche Abmahnrecht hinter sich wissen und arglose Ebay-Kunden ins Visier nehmen. Wer beispielsweise den Kleiderschrank durchforstet und dann Marken- oder Designerkleidung bei Ebay verkauft, dem kann es passieren, dass ihm unterstellt wird, er verkaufe Plagiate. Abmahnende Anwälte fordern dann eine Unterlassungserklärung und stellen Anwaltskosten in Rechnung. Diese belaufen sich leicht auf mehrere tausend Euro.
In der WISO-Dokumentation berichtet Michael Scheuch von Vorkassebetrug und Identitätsdiebstahl, von Abmahnopfern und ausgenommenen Privatverkäufern.
Ebay hält sich raus
Fast immer steht Ebay auf dem Standpunkt: "Wir betreiben nur eine technische Plattform, für die Vertragsbeziehungen zwischen Verkäufer und Kunde sind wir nicht zuständig." Doch viele Opfer fühlen sich im Stich gelassen, wenn Ebay dubiose Verkäufer selbst dann nicht sperrt, wenn deren Schwindel-Geschäfte offensichtlich werden. Wenn den Geprellten von Ebay Informationen vorenthalten werden, um gegen die Gauner vorzugehen. Auf der anderen Seite erhalten mächtige potentielle Gegner Daten von Ebay, etwa wenn es um die Verfolgung angeblicher Markenrechtsverstöße geht.
In anderen Fällen sind es Unerfahrenheit und Naivität der Ebay-Nutzer, die sie in Schwierigkeiten bringen. Etwa wenn Urheberrechte verletzt werden, weil man ein im Internet gefundenes Foto einfach für die eigene Auktion verwendet. Schnell wird aus der kleinen Unachtsamkeit ein teurer Schadensfall. "Einfach kaufen" und "Einfach verkaufen", so schreibt Ebay. Ganz so harmlos ist die Online-Plattform nicht.
|