Datenleck: Betrüger nutzen eBay-Daten
In letzter Zeit häufen sich betrügerische "Second Chance Offers": Dabei werden den unterlegenen Bietern von Auktionen Angebote gemacht, den Artikel doch kaufen zu können, weil der Höchstbieter abgesprungen sei.
Alleine heute erhielt ich rund ein Dutzend solcher Betrugsversuche weitergeleitet. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Varianten: Einmal eine mit gefälschtem Buy-It-Now-Button, der zu einer Abwicklung führt, bei der die Daten des Käufers bereits teilweise vorausgefüllt sind. Diese Daten und die Mailadresse der Angeschriebenen stammen aus der eBay-Datenbank, auf die die Betrüger offenbar Zugriff haben!
In der harmloseren Variante bitten die Betrüger um direkte Kontaktaufnahme per Mail. Aber auch für diese Variante ist ein Zugriff auf die eBay-Datenbank nötig: Die Mailadresse kann nur von eBay selbst stammen.
Die Kollegen von Falle-Internet haben den Fall recherchiert und sind sogar auf ein von den Betrügern genutztes Tool gestoßen, wie sie in diesem Bericht dokumentieren. Inzwischen hat auch SPIEGEL ONLINE den Fall aufgegriffen.
Meistens wollen die Betrüger per Western Union bezahlt werden: Auf diese Weise sind die Geldempfänger nicht ermittelbar. Daher gilt also immer noch: Zahlen Sie nie per Western Union, solche Angebote sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit betrügerisch. Da die Betrüger aber auch massenhaft deutsche Konten-Inhaber für die Geldwäsche anwerben, sind Sie auch bei Überweisungen auf ein deutsches Konto nicht sicher.
Mein grundsätzlicher Rat ist also bis auf Weiteres : Finger Weg von Second Chance Offers, also Angeboten an unterlegene Bieter.
Bei eBay hatte man lange nicht auf die Hinweise und Forendiskussionen reagiert. Wegen der nun öffentlich werdenden Berichterstattung hat eBay-Geschäftsführer Patrick Boos dann aber doch um 19:50h ein Statement veröffentlicht.
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