Wer bisher geglaubt hat, dass die Inflationsraten schnell wieder sinken, der wird enttäuscht werden. Jedenfalls dann, wenn ihr den Meinungen des ifo Instituts und den befragten Volkswirten folgt. Für das Jahr 2022 wird eine Inflationsrate von durchschnittlich 7,7 % erwartet.
Weltweite Inflationserwartung sehr hoch
»Für 2022 liegt die erwartete Inflationsrate im weltweiten Durchschnitt bei 7,7 %. Damit läge die Inflationsrate für 2022 fünf Prozentpunkte höher als die von der Weltbank angegebene durchschnittliche Inflationsrate im vergangenen Jahrzehnt (2010 bis 2019). Auch für die kommenden Jahre rechnen die Expert*innen mit weltweit erhöhten Inflationsraten. Für 2023 wird mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 6,2 % nur ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2022 erwartet. Für 2026 rechnen die Teilnehmenden noch immer mit einer stark erhöhten Inflationsrate von 4,5 %. Expert*innen weltweit gehen also davon aus, dass die Inflation gekommen ist, um zu bleiben«, so das ifo Institut.
Geringe Inflation in De im ww Vergleich
Die Inflationserwartungen für das Jahr 2022 weisen zwar global hohe Werte auf, unterscheiden sich jedoch sehr stark auf Länder- und Regionenebene. Mit teils deutlich mehr als 20 % erwarten die Volkswirte für Südamerika, Nord- und Ostafrika sowie West– und Zentralasien die höchsten Inflationsraten weltweit. Die niedrigsten Inflationserwartungen gibt es in Nord– und Mittelamerika, weiten Teilen Europas, Ost– und Südostasien, Ozeanien sowie im südlichen Afrika mit Werten von unter 10 %.
Und die Inflationsrate wird nur langsam sinken
Zwar sagen die Experten voraus, dass die Teuerungsrate in Westeuropa in 2026 bereits einen niedrigen Wert in Höhe von 2,4 % erreicht haben wird, aber das ist auch eine Ausnahme.
»Für Nordamerika wird im Zeitraum von 2022 bis 2026 ein Rückgang der Inflationsrate um 3,8 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,6 % erwartet. In Mittelamerika fällt der Rückgang etwas schwächer aus, für 2026 beträgt die Inflationserwartung dort noch 4,3 %. In Südamerika befinden sich die Inflationserwartungen für 2022 auf einem sehr hohen Niveau. Hier rechnen die Expert*innen mit dem stärksten Rückgang bis 2026: Die erwartete Inflation für 2026 beträgt 7,6 % und ist damit 13,6 Prozentpunkte niedriger als noch 2022.
Die Inflationserwartungen in Asien unterscheiden sich stark in Höhe und Entwicklung. In Zentral– und Südasien werden für 2022 sehr hohe Inflationsraten von rund 20 % erwartet. Dort kommt es auch in den kommenden Jahren zu keinem deutlichen Rückgang der erwarteten Inflation. Die Expert*innen in Westasien prognostizieren eine ähnlich starke Teuerung für 2022, rechnen jedoch mit einer deutlich niedrigeren Inflationsrate für 2026. Anders ist die Situation in Ost– und im südöstlichem Asien: Dort liegen die Inflationserwartungen auf einem deutlich niedrigeren Niveau von gut 5 % für 2022, wobei für Ostasien als einzige Region weltweit von einer leicht steigenden Inflationsrate in den kommenden Jahren ausgegangen wird”, berichten die Befragten Experten.
Und was bedeutet das alles für uns?
Die Inflationsrate ist eine Messzahl, wie teuer Waren und Dienstleistungen im Zeitverlauf sind. Ständig steigende Preise schüren bei Verbrauchern Ängste, die Kauflaune und der Konsum gehen zurück. Unternehmen investieren bedachter und achten auf eine wirtschaftliche Stabilität ihres Business.
Das bedeutet für euch, dass die sorglose Zeit und die Zeiten des hemmungslosen Wachstums vorbei sind. Ihr benötigt ein anderes Skill-Set. Und zwar solltet ihr euer Unternehmen streng anhand wirtschaftlicher Kennzahlen führen. Es geht darum, dass ihr im Detail Potenziale zur Effizienzsteigerung hebt. Dazu gibt es einen betriebswirtschaftlichen Werkzeugkasten, aus dem ihr lernen solltet, euch zu bedienen.