KI generiertes Amazon Listing: Amazon testet KI-gestützte Produktanreicherung – Verkäufer bleiben außen vor?
Amazon startet ein Pilotprogramm zur KI-generierten Produktanreicherung. Die Idee: Künstliche Intelligenz verbessert Produktbeschreibungen automatisch und soll dadurch „reichhaltigere Produktlistings“ schaffen. Doch was auf den ersten Blick nach einer hilfreichen Innovation klingt, hat Tücken: Verkäufer haben nur begrenzte Kontrolle über die Änderungen – und wenn sie nicht aktiv widersprechen, werden sie automatisch übernommen.
📌 Wie funktioniert das KI-Programm?
Amazon informiert Markeninhaber per E-Mail über vorgeschlagene Änderungen in ihren Produktlistings. Die Vorgehensweise ist wie folgt:
- Amazon schlägt KI-generierte Änderungen vor
- Verkäufer können die Vorschläge überprüfen und Feedback geben – entweder zustimmen oder widersprechen
- Falls kein Feedback erfolgt, übernimmt Amazon die Änderungen automatisch nach Ablauf der Frist
- Nachträgliche Änderungen sind nur über den Support möglich
❗KI generiertes Amazon Listing: Wichtige Punkte für Händler
✅ Kein Opt-in oder Opt-out – Händler können sich nicht aktiv für oder gegen die Teilnahme entscheiden
✅ Stillstand bedeutet Zustimmung – Wer nicht auf die E-Mail reagiert, akzeptiert die Änderungen automatisch
✅ Einspruchsrecht bleibt bestehen – Wer nicht einverstanden ist, muss innerhalb der Frist widersprechen
✅ Nachträgliche Anpassungen über Support – Wer die Änderungen im Nachhinein rückgängig machen will, muss sich an den Amazon-Support wenden
💡 Welche Auswirkungen hat das für Händler?
Dieses neue System könnte für Händler und Markeninhaber problematisch sein. Während Amazon argumentiert, dass die KI-basierten Optimierungen zu besseren Verkäufen führen, könnten die automatisch veröffentlichten Änderungen auch Fehlinterpretationen oder falsche Informationen enthalten. Insbesondere für Markeninhaber, die auf präzise Produktbeschreibungen angewiesen sind, könnte dies zu Problemen führen.
Ronny Freitag, Vorstand des BUVEC e.V., äußert sich dazu kritisch: „Amazon nimmt Verkäufern zunehmend die Kontrolle über ihre eigenen Produktseiten. KI kann ein nützliches Werkzeug sein, doch die Händler sollten aktiv entscheiden können, ob sie teilnehmen möchten oder nicht.“
📌 Fazit
Das Pilotprogramm zur KI-gestützten Produktanreicherung könnte ein zweischneidiges Schwert sein. Während es für einige Händler eine Erleichterung darstellt, birgt es für andere das Risiko unerwünschter Änderungen. Wer sichergehen möchte, dass seine Listings nicht automatisch angepasst werden, sollte die Benachrichtigungen von Amazon aufmerksam verfolgen und rechtzeitig reagieren.