Kommentar: OTTO und die Lügenmärchen – warum man dieser Märchenbude kein Wort mehr glauben sollte

Es ist kaum noch auszuhalten, was OTTO da wieder für einen Unsinn verzapft. In seinem aktuellen Newsletter feiert sich der Konzern selbst als „größten deutschen Onlineshop“ und jubelt:

„Der größte deutsche Onlineshop OTTO arbeitet kontinuierlich daran, die Bedürfnisse seiner über zwölf Millionen aktiven Kund*innen in der dynamischen E-Commerce-Landschaft noch besser zu verstehen und zu erfüllen – und das sehr erfolgreich: Im vergangenen Geschäftsjahr konnte OTTO den Gesamtumsatz von Marktplatz und eigenem Handel (Gross Merchandise Value, GMV) um neun Prozent auf über sieben Milliarden Euro steigern.“

Herzlichen Glückwunsch! Sieben Milliarden GMV in einem ganzen Jahr. Das legt Amazon in ein paar Tagen aufs Parkett. Auch eBay hat eine weitaus größere aktive Kundenbasis als OTTOs angegebene 12 Millionen Nutzer*innen. Der Größenvergleich hinkt nicht – er liegt bewusst mit gebrochenen Beinen am Boden. Aber Hauptsache, man setzt sich in einem Ranking selbst auf Platz 1. Willkommen in der Frittenbude der Selbstbeweihräucherung!

Nachhaltigkeitsstrategie? Was für eine?

Und dann dieses scheinheilige Greenwashing. OTTO reklamiert für sich eine Nachhaltigkeitsstrategie. Ernsthaft? Lassen sich auf OTTO gebrauchte Waren, Refurbished-Produkte oder B-Waren handeln? Nein. Eine Plattform wie eBay ist da um Welten nachhaltiger aufgestellt. Selbst Amazon hat da bessere Konzepte. OTTO hingegen lebt in einer heilen Hochglanzwelt, in der „Nachhaltigkeit“ vermutlich mit „Rückgaberecht“ verwechselt wird. Das ist an Absurdität kaum zu überbieten.

„Qualitätsanforderungen“ – oder einfach Händler abgesägt?

Auch beim Marktplatz lügt man sich die Welt zurecht. Die Ausdünnung der Händler sei angeblich auf Qualitätsanforderungen zurückzuführen. Klar. Die Wahrheit dürfte eine andere sein: OTTO hat die Händler aussortiert, um das eigene Geschäft zu retten – zu Lasten kleiner Anbieter, die über Jahre hinweg das Vertrauen in die Plattform mit aufgebaut haben. Diese Maßnahme kam bei den Händlern überhaupt nicht gut an. Fakt: Das Vertrauen ist massiv erschüttert. Und: Händler wurden dadurch in die Nähe der Insolvenz gedrängt.

Wenn man OTTOs Begründung ernst nehmen würde (was man besser nicht tut), müsste man unterstellen, dass die Plattform jahrelang jeden dahergelaufenen Deppen ungeprüft aufgenommen hat – um jetzt plötzlich zu merken: „Oh! Schlechte Qualität!“
Was für ein Bullshit. Das geht wirklich auf keine Kuhhaut.

Kundeninteressen? Datenschutz? Ach, egal!

Und wo wir schon bei Vertrauen sind: Hat OTTO auch nur einen einzigen Kunden über das Modern-Solution-Datenleck informiert? Fehlanzeige. Wäre das nicht wichtig gewesen? Ach so, das passt nicht ins Hochglanzmarketing. Und wie verantwortungsvoll wurde die Anbindung an Modern Solution im Hinblick auf Datenschutz und IT-Sicherheit geprüft? Richtig: Überhaupt nicht. Kein Schutz, keine Verantwortung, kein Interesse. Hauptsache die Zahlen sehen gut aus – auf dem Papier.

Und wirtschaftlicher Erfolg?

Auch da lohnt ein zweiter Blick. OTTO redet von Wachstum und Erfolg – aber die eigenen Bilanzen erzählen eine ganz andere Geschichte. Vielleicht sollte man da mal reinschauen, statt blind dem PR-Geschwurbel zu glauben.


Fazit:
Ich mag so eine Märchenbude nicht. OTTO erzählt sich die Welt zurecht, feiert sich selbst und zeigt gleichzeitig kein Gespür für Händler, kein Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kunden und kein realistisches Bild vom E-Commerce-Markt.
Daumen runter für OTTO.


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