Kann man machen, ist ungewöhnlich und sorgt für Stirnrunzeln: Öffnungszeiten im Internet. Diese amerikanische Seite bookoo.com schaltet jeden Sonntag seine Angebote ab. Sie ist ein amerikanischer Marktplatz für Amerikaner mit regionaler und internationaler Ausrichtung. Also eine Art eBay Kleinanzeigen für Amerikaner. Die Plattform ist eine C2C Plattform, ein Nachbarschaftsmarktplatz. Jedoch können auch gewerbliche Anbieter dort ihre Angebote platzieren.
Und so sieht sie im Betrieb aus
Sonntag knipsen wir das Internet aus
So oder so ähnlich scheinen die Betreiber zu denken. Warum sie so entschieden haben erschließt sich mir nicht. Ganz klein ist die Plattform nicht. Insgesamt über 2.5 Mio Nutzer sind dort angemeldet.
Wie geht das Verkaufen auf bookoo.com?
Ihr wählt zunächst die lokale Plattform aus und meldet euch dann z.B. über Facebook an. Ihr könnt nun euer Profil anlegen und Artikel listen. Hierzu werdet ihr durch eine Kategorie-Liste geführt. Wenn ihr die passende Kategorie ausgewählt habt kommt ihr schon zum eigentlichen Verkaufsformular. Dieses könnt ihr nun ausfüllen. Und schon habt ihr euren ersten Artikel auf bookoo.com gelistet.
Tools die euch das Verkaufen oder die Abwicklung erleichtern gibt es nicht. Das ist dann so ähnlich wie auf ebay-Kleinanzeigen. Im übrigen funktioniert die Plattform auch in Deutschland sehr gut. Gerade da wo viele Amerikaner sind z.B. im Ramstein.
Aber strange ist das schon, oder?
Was meint Ihr? Am Sonntag die Plattform abschalten? An dem Tag an dem richtig Sales gemacht werden? Ist das gut, oder eher nicht?
Irgendwie finde ich diese Regelung für eine Plattform, die sich als Nachbarschaftsplattform sieht, charmant.
Für meine eigene Dienstleistung käme das zwar nicht infrage. Meine Kunden zahlen und haben Anspruch auf einen 24/7-Betrieb. Die kostenlos nutzbaren Informationen auf meiner Website werden auch am Sonntag genutzt, da ist ein Abschalten auch kein Thema.
Aber bei einem Marktplatz bedeutet das, daß ein Einsteller davon ausgehen kann, daß er am Sonntag keine Anfragen bekommt.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß so manch einer auf die Nutzung solcher Marktplätze verzichtet, weil er das Risiko sieht, daß er plötzlich ständig eine Sieben-Tage-Woche hat. Und dann ständig Anfragen am Sonntag bekommt, so daß der Tag, den er für die Familie, den Garten, das Hobby usw. nutzen möchte, immer blockiert ist.
Ferner könnte das kommerzielle Verkäufer durchaus abschrecken. Das kommt der Idee des lokalen Marktplatzes zugute.
Hat vielleicht religiöse Gründe. Zumindestens sprechen die Menschen darüber, was auch eine gute Strategie sein könnte. 😉
Ja, das hat sicherlich religiöse und auch strategische Gründe ….absolut anders zu sein ist auch verkaufsfördernd 🙂