Ralf Kleber ist Deutschlands Statthalter des Handelsriesen aus Amerika. In unregelmäßigen Abständen versendet Amazon unter seinem Namen Mails. Es ist mal wieder soweit. Ralfs Thema in der aktuellen Mail: Gekommen, um Zukunft zu unternehmen.
In der kommenden Woche findet auch das ‚Kick-Off‘ Meeting für das nächste #UdZ statt. UdZ steht für Unternehmer der Zukunft und ist ein Amazon Förderprogramm welches erstmalig vor zwei Jahren gemeinsam mit Mark Steier aufgelegt worden ist.
Here weg go: Ralf Kleber…
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich werde immer wieder gefragt, welche Aufgabe mich gerade besonders beschäftigt. Der Fakt, dass wir in Deutschland mittlerweile über 18.000 Mitarbeiter zählen, rückt eine Aufgabe ins Zentrum: Wie finden und halten wir die richtigen Kolleginnen und Kollegen?
Die Antwort gibt eines unserer 14 Führungsprinzipien – die Leitlinien all unseres Handelns bei Amazon – nämlich „Hire and Develop the Best“. Das heißt: Wir stellen neue Kolleginnen und Kollegen nicht nur danach ein, wie gut sie zu einer konkreten Stelle bei Amazon passen, sondern vor allem danach, wie gut sie zu Amazon passen und sich hier entwickeln können.
Wohin sich Mitarbeiter entwickeln? Das gestaltet sich weit vielfältiger, als Sie vielleicht annehmen. Ein- und derselbe Job bis zum Ruhestand – das ist eher die Ausnahme bei Amazon, wenn es überhaupt vorkommt. Stellen Sie sich vor, Sie steigen bei einem unbekannten Unternehmen in München in der Katalogabteilung ein – die in der Start-up-Phase von Amazon dafür da war, das Büchersortiment zu verwalten, zu pflegen und zu ergänzen – und koordinieren 20 Jahre später die globale Katastrophenhilfe. Immer noch in der gleichen Firma, aber in Seattle, am anderen Ende der Welt.
Genau diesen Weg ist Bettina Stix gegangen: Sie stieß im Januar 1999 zu Amazon in Deutschland, als eine unserer ersten Mitarbeiterinnen hierzulande. Nur rund 100 Amazonians weltweit arbeiten schon länger bei uns als Bettina. In diesen 20 Jahren kümmerte sie sich unter anderem um die Entwicklung von internationalen Amazon Websites. Sie hat eine Reihe an Produktinnovationen mit vorangetrieben – wie das Prime Programm – und hat zuletzt unser „Disaster Relief Programm“ mit ins Leben gerufen, das bei Naturkatastrophen Hilfsgüter und Spenden schnell zu den Bedürftigen bringt (hier finden Sie ihre Geschichte). An den Vorgänger dieses mittlerweile ausgereiften Hilfsprogramms kann ich mich gut erinnern: Mitten in der Weihnachtszeit 2004 suchten wir gemeinsam mit Bettina nach einem Weg, damit Kunden in Deutschland schnell und unkompliziert an die Opfer des Tsunamis spenden konnten, der Küstenregionen des Indischen Ozeans traf – eine Funktion, die in den USA seinerzeit bereits funktionierte. Die Umsetzung klappte hierzulande nur mäßig. Bettina und viele andere haben aber an die Idee geglaubt und nie locker gelassen. Mittlerweile läuft die Katastrophenhilfe bei Amazon um ein Vielfaches besser (hier haben wir ein paar Fakten dazu zusammengetragen).
Das Beispiel von Bettina zeigt, was wir an Kolleginnen und Kollegen besonders schätzen: Dass sie eigenständig denken, mit uns wachsen, experimentierfreudig sind und offen bleiben für neue Aufgaben. „Hire und Develop the Best“ bedeutet daher, dass wir nicht nur auf den passenden Mix an Qualifikationen und Berufserfahrung achten, sondern vor allem auf das Potential der Kandidaten, genau eine solche Laufbahn wie Bettina einzuschlagen – oder ihren ganz eigenen Weg bei uns zu finden. Wir schauen auf sogenannte „übertragbare Skills“.
Viel Energie fließt deshalb in unser Bewerbungsverfahren und die Suche nach Menschen, die über den Tellerrand schauen, Lust auf Neues haben und gemeinschaftlich anpacken – auch wenn eine Aufgabe nicht in ihrer ursprünglichen Jobbeschreibung stand. Dabei achten wir ebenso auf die sogenannten „Soft Skills“ – also kommunikative Kompetenzen, kritisches Denken oder Team-Fähigkeit (hier finden Sie Einblicke in Amazons Unternehmenskultur).
An der Auswahl der Bewerber beteiligen sich Mitarbeiter aus unterschiedlichen Teams. Sie bilden für jeden Kandidaten einen „Interview Loop“ – das Team, das über die Einstellung entscheidet. Neben dem jeweiligen Manager gehört oft auch ein extra geschulter „Bar Raiser“ dazu. Er kommt aus einem anderen Fachgebiet und soll dafür sorgen, dass eine Kandidatin oder ein Kandidat langfristig zu Amazon passt und uns insgesamt besser macht – und nicht nur kurzfristig eine offene Stelle füllt (hier finden Sie 5 Fakten zur Rolle der Bar Raiser).
Im Gespräch mit Kandidaten lieben wir dann „Butter bei die Fische“. Sprich: Beispiele aus der Praxis kommen bei uns gut an – konkrete Situationen also, anhand derer Bewerber von sich erzählen, von ihren Fähigkeiten, ihren Persönlichkeiten, ihren Arbeitsweisen, ihren Prioritäten, und ihrer Art, Entscheidungen zu treffen. Wir denken, dass wir aus vergangenem Verhalten gut darauf schließen können, wie jemand zukünftige Herausforderungen angehen wird – auch solche, die wir alle heute noch gar nicht kennen. Wir fragen uns dabei, ob wir auf Dauer gut zusammenarbeiten können und ob die Einstellung eines Bewerbers zu Amazons eigener Kultur passt.
Bettina – im Übrigen selbst ein Bar Raiser – hat immer versucht, ihre eigene Leidenschaft mit einer Idee für das Unternehmen zu verbinden. Sie hat mit Elan neue Türen gesucht, gefunden, und geöffnet – für sich und für Amazon. Dank ihrer Vision können wir Amazons Erfahrung im Bereich Logistik und Technologie jetzt schnell für Menschen in Not einsetzen.
Wenn die Rede von unternehmerischen Erfolgsrezepten ist, sprechen wir meistens von innovativen Produkten und Services. Der wesentliche Erfolgsfaktor sind aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter diesen Innovationen. Und deshalb halten wir unser Prinzip „Hire and Develop the Best“ für so zentral für die Gesundheit unseres Unternehmens.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Ralf Kleber
Country Manager Amazon.de
(Quelle: Amazon Newsletter)