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Tipps zur Warenbeschaffung

NEU im eBay Verkäufer Cockpit Pro: Wachstum BETA / Teil II

Im Teil II des neu im eBay-Verkäufer Cockpit Pro eingeführten Werkzeugs Wachstum BETA geht es um den Bereich Recherche. EBay nennt es Tipps zur Warenbeschaffung. Für euch, die Auffrischung wollen: Hier geht es zum Teil I. EBay möchte euch dabei helfen, zu entscheiden, wie, wann und wie viel ihr euch mit Ware bevorraten sollt. Ihr könnt durch die Kategorien browsen und verschiedene Filter setzen.

Verkäufer Cockpit: Einstieg über die Kategorie-Suche

(Produkt-Suche über Kategorie)

Ihr könnt in das Suchfeld einen Produktnamen, eine GTIN, die Kategorie oder einen beliebigen Suchbegriff eingeben. Die angezeigten Suchbegriffe führen euch dann zu der Auswahl verschiedener Kategorien. Das Ranking und die Relevanz von Produkten passiert immer auf Kategorieebene, sodass hier also auch der Weg über die Kategorie führt. Alternativ könnt ihr auch direkt auf den Unterordner browsen:

Umsatz der letzten 5 Jahre nach Monaten: Saisonalität

Nun bekommt ihr den Verlauf zeitlich sortiert angezeigt. Anhand der Zahlen der letzten 5 Jahre zeigt euch der Graph an, wie sich der Umsatz der Kategorie innerhalb eines Jahres entwickelte. Aber die Zahlen sind bitte richtig zu interpretieren: Produkte mit geringen Lebenszyklen, wie z. B. in den CE- oder Fashion-Kategorien, sind herausfordernd zu betrachten. In dem Beispiel sehr ihr, dass das Umsatzvolumen zum Jahresende ansteigt. Tipp: Je nach Produkt und Kategorie ist es wichtig, die Zahlen zu hinterfragen. Und ihr solltet beachten, dass ihr die Kategorie und NICHT ein spezielles Produkt betrachtet. Das bedeutet, wenn hier Artikel mit unterschiedlichen Saisonalitäten gelistet sind, dann kann der Graph ungenau sein.

(Verkäufer-Cockpit Pro: Handys ohne Vertrag)

Hier zum Vergleich die Saisonalität der Kategorie Bremsscheiben:

(Saisonalität Bremsscheiben)

Diesen Graphen kann ich mit meinen eigenen [alten] Verkaufszahlen vergleichen und bestätigen. Trotz möglicher Kritik eignet sich die Saisonalität zur Ableitung des Verkaufsvolumens abhängig von der Jahreszeit. Die Frage: “Wann gehen Bremsscheiben am besten innerhalb eines Jahres?” kann ich prima mit ” Von März bis Juni” beantworten.

Top-Chancen in ‘der Kategorie’

Je nach Auswahl erhalten ihr im 2. Bereich unterschiedliche Ansichten. Bei Handys könnt ihr nach Marke, Modell und Farbe Filtern, bei Bremsscheiben nach Einbauposition, Hersteller, Herstellernummer etc. Hier zeigt sich dann schließlich eine Schwäche: Unter ‘Einbauposition’ wird ‘links’ angeboten. Bremsscheiben werden jedoch immer im Paar verkauft. Dieses Kriterium ist also weniger hilfreich. Ursache sind hier ungenaue Angaben der Händler in den Artikelmerkmalen: “Einbauposition: Hinten, Links, Rechts, Unten, Vorne”.

Ein Klick auf das kleine “i” verrät uns, was hinter dem Terminus “Wachstumspotenzial” steckt. Je höher er ist, desto besser soll die Nachfrage nach den Artikeln sein. Demnach dürften also linke Bremsscheiben der Renner sein.

Auch hier gilt: Diese Angaben sind mit Vorsicht und kritisch zu betrachten. Denn klar ist, dass linke Bremsscheiben kaum ein Verkaufsschlager gegenüber rechten ist. Dennoch können diese Angaben sehr hilfreich sein, um groß das Verkaufspotenzial abzuschätzen. In der Kategorie Handys hat dann auch Apple als Marke den besten Wert mit “64”. Unter den einzelnen Modellen das Microsoft Lumina 950 und bei den Farben ist’s die Trendfarbe “Rosegold”.

Hinweis: Bewertet die Ergebnisse mit allergrößter Vorsicht und bestätigt sie euch noch einmal aus anderen Quelle. In den Ergebnissen haben sich Fehler eingeschlichen. Im Beispiel: Als Hersteller der Bremsscheiben wird Van Wezel angegeben. Van Wezel stellt Karosserieteile her, aber keine Bremsscheiben!

Offensichtlich ist das Wachstumspotenzial in dieser Kombination am besten. Das ist im Übrigen ein Satz VW/Skoda Bremsscheiben, 166 mal gelistet. – Ein Top gelisteter Händler hat 40 Abverkäufe seit 11/16.

Punktwert eines Artikels finden

Ich hätte mir gerne eine etwas mehr “selber erklärende” Bezeichnung dieses Features gewünscht. Letztlich könnt ihr euch hier anhand vorgegebener Merkmale das Wachstumspotenzial und den Durchschnittspreis eines Produktes anzeigen lassen.

Die Auswahlmöglichkeiten innerhalb der Felder scheint zunächst etwas wirr, ist aber dem Umstand geschuldet, dass hier die Händlerangaben aus den Artikelmerkmalen ausgelesen werden. Exkurs: Das zeigt aber auch die Herausforderung von eBay auf, einen Produktkatalog zu bauen bzw. die Datenmengen strukturiert darzustellen OHNE das die Händler Gestaltungsfreiheit verlieren.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, mir fehlt ein wenig das Vertrauen in die dargestellten Werte und Angaben. Nicht weil ich glaube, dass eBay schlecht auswertet, sondern eher weil ich glaube, dass zu viele Händler die Artikelmerkmale nicht richtig nutzen.

Ich glaube, ich sollte einmal alle Verkäufe eines Intenso USB 3.0 Sticks mit 128GB auswerten. Was haltet ihr von den Zahlen?

Fazit

Die “Tipps zur Warenbeschaffung” sind ein Meilenstein und eine großartige Unterstützung für die Händler. Auch wenn einige Bezeichnungen und Daten noch nicht ganz klar sind, so bietet dieses Tool eine gute Unterstützung zur Bewertung der Saisonalität und es liefert Richtlinien für den Verkaufserfolg. Da sich das Tool schließlich noch in der BETA befindet, werden wir wohl noch die einen oder anderen Änderungen sehen.

Sind wir hier bei “Wünsch dir was”?

Aus Teil I und Teil II habe ich einmal eine kleine Wunschliste zusammengestellt. Was denkt ihr, liege ich mit meinen Verbesserungsvorschlägen völlig falsch?

#1 Eine Freitext-Suche und Filter nach bestimmten Artikeln wäre einfach hilfreich. Händler mit vielen Artikeln haben derzeit kaum die Möglichkeit, bestimmte Angebote zu betrachten oder zu bearbeiten.

#2 Im Bereich Saisonalität würde ich mir kürzere und/oder einstellbarere Zeiträume wünschen. Zumal wäre es auf Produktebene hilfreicher, Saisonalitäten zu betrachten.

#3 Großartig wäre die Darstellung von Trends innerhalb einer Kategorie. Händler sollten sich die Frage beantworten können: Welche Produkte in meiner Kategorie ‘trenden’ gerade?

#4 Eine einfache Download-Möglichkeit der Ergebnisse wäre wirklich klasse. Dadurch könnten Marktplatzhändler nicht nur eigene Zeitreihen und A/B-Tests realisieren, sie könnten auch die Daten individueller auswerten.

#5 Bestimmt noch geplant sind diese Funktionalitäten für Variantenartikel. Das wäre grandios.

#6 bei einigen Links öffnet sich KEIN neuer Tab. Dadurch gehen aktuelle Ansichten verloren. Es wäre schön, wenn die Links anders gesetzt werden könnten.

#7 Wäre die Integration von Funktionalitäten aus eBay Trending und eBay DataLabs nicht wunderbar hilfreich für die Händler?

Habt ihr weitere Verbesserungsvorschläge für das Verkäufer Cockpit? Diskutiert sie mit mir in meiner Facebook-Gruppe oder schreibt sie hier als Kommentar.

NEU im eBay Verkäufer-Cockpit Pro: Wachstum BETA / Teil I

Seit Freitag Vormittag, 03.02.2017, gibt es eine neue Funktion im eBay Verkäufer-Cockpit Pro. Der neue Reiter nennt sich “Wachstum BETA”. Und er ist der Start einer ganze Reihe an Erweiterungen des Verkäufer-Cockpits, das eBay vergangenes Jahr eingeführt hat. Wer es noch nicht weiß, das Verkäufer-Cockpit erreicht ihr über den Link eBay.de/sh. EBay gibt mit dieser Erweiterung den Händlern ein enorm mächtiges Anaylse-Tool an die Hand, welches nicht nur die Betrachtung eigener, sondern auch die Bewertung von Wettbewerbsangeboten ermöglicht.

Mir ist kein externes Tool bekannt, welches so umfassend Beobachtungen und Auswertungen eigener und konkurrierender Angebote ermöglicht. Keine andere Plattform stellt solch umfangreiches Werkzeug seinen Händlern zur Verfügung.

Ich bin fassungslos, was eBay da Großartiges für seine Verkäufer entwickelt. Wow!

eBay Verkäufer-Cockpit Pro: Wachstum BETA

Der neue Reiter teilt sich in zwei Bereiche auf: “Angebote verbessern” und “Tipps zur Warenbeschaffung”.  Nutzbar sind diese neuen Funktionen für Händler, die bereits ihre Angebote mit Produktkennzeichnungen versehen haben, also die Bedingungen für strukturierte Daten erfüllen.  Wer also bisweilen noch keine Produktkennzeichner nutzt, sollte aus den Puschen kommen!

Angebote verbessern

Hier bekommt ihr euer Inventar angezeigt: Titel, Preis, verfügbare Stückzahl und Tage nicht verkauft. Ihr könnt eure Artikel durch Klicken auf die Spaltenüberschriften Filtern. Angezeigt werden Festpreisangebote mit eindeutiger Produktkennzeichnung.

Die Empfehlungen, also die Verkaufswahrscheinlichkeit, basieren auf dem Kaufinteresse von Konsumenten der eigenen Angebote, im Verhältnis zum Kaufinteresse anderer Verkäufer. Das Kaufinteresse berechnet sich also nicht nur aus den reinen Verkäufen, sondern es werden auch andere Interaktionen mit den Angeboten einbezogen. Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Dazu könnt ihr die Angebote analysieren. Es liegen jedoch zum Start noch nicht für alle Artikel Empfehlungen vor.

Deaktiviert ihr den Knopf “Nur Angebote mit Empfehlungen ansehen”, so könnt ihr eure Artikel nach “Tage nicht verkauft” filtern und analysieren. Leider ist eine Bulk-Bearbeitung noch nicht möglich, aber ihr bekommt mit diesem Filter eine Einsicht über eure Renner-&-Penner-Liste.

Angebot analysieren

Die Detailanalyse erreicht ihr über die Links Angebot analysieren oder Angebot und Empfehlung analysieren in der Listenübersicht “Angebote verbessern”.

(1. Screenshot: mit Empfehlung ; 2. Screenshot: ohne Empfehlung)

Was ist ein Median?

Der Median, oder Zentralwert, ist ein Mittelwert in der Statistik und ein Lageparameter. Der Median einer Auflistung von Zahlenwerten ist der Wert, der an der mittleren (zentralen) Stelle steht, wenn man die Werte der Größe nach sortiert. Beispielsweise ist für die Werte 4, 1, 37, 2, 1 die Zahl 2 der Median, nämlich die mittlere Zahl in 1, 1, 2, 4, 37. (Quelle: wikipedia.org)

Der Median hilft euch, eure Artikel im Verhältnis zu den Produkten der Marktbegleiter einzuordnen.

Die Kennzahlen

Die angezeigten Mediane unterscheiden [1] verkaufte Angebote und [2] aktive Angebote, also eure inklusive der eurer Mitbewerber, die aktuell gelistet sind. In unserem Beispiel liest sich das also so: [1] Es sind in den letzten 90 Tagen 99 Spiegelgläser zum Median-Preis von 11,65€ verkauft worden. [2] Gegenwärtig werden 1.321 Spiegelgläser von allen (inkl. euch) Anbietern zu einem Median-Preis von 14.27€ angeboten.

Preistendenz der letzten 90 Tage

Die Beschriftung der Y-Achse (Vertikal-Achse) ist falsch. Hier sollte € und nicht $ stehen. Die Werte werden aber richtig angezeigt (Stand 4.2.17). Die blaue Linie zeigt euch den durchschnittlichen Verkaufspreis. Die graue Linie stellt euren Preis dar. Die grünen Kreise zeigen eure Verkäufe an und die blauen Punkte die Verkäufe eurer Wettbewerber. Geht ihr mit der Maus über die blauen Punkte und klickt, dann öffnet sich das Angebot eurer Konkurrenz.

(Konkurrenz-Angebote)

Tipp: Durch Klick auf die Legenden-Abschnitte “Ihr Preis”“Ihr Umsatz” usw., lassen sich die Anzeigepunkte ein- und ausblenden. Das schafft Übersicht.

Traffic-Vergleich

(So viel Aufmerksamkeit erhält Ihr Angebot von Käufern. Je mehr Traffic, umso höher die Verkaufschance.)

Von großer Relevanz ist hier der Vergleich zu den verkauften Angeboten mit gleicher EPID (= eBay Product ID).  Da eBays Suchmaschine, die Cassini, auf Kategorie-Ebene misst, sind natürlich auch die Vergleiche der Kennzahlen zu den Angeboten der gleichen Kategorie wichtig.

(Erklärung, hier: Konversionsrate)

Die jeweiligen Kennzahlen erhaltet ihr durch Klick auf den Info-Kreis erklärt.

Tipp: Schaut euch bitte an, wie eBay Impressionen erklärt “Durchschnittliche Häufigkeit, mit der ein nachverfolgter Link zu Ihrem Angebot pro Tag bei eBay erscheint, unabhängig davon, ob er angeklickt wird”.

Der Hammer: Direkter Wettbewerbsvergleich

Mit diesem Hammer-Tool könnt ihr nun alle wichtigen Metriken direkt mit denen eurer Wettbewerber vergleichen. In unserem Beispiel hat eBay insgesamt 23 Mitanbieter erkannt. Jeweils 5 kann ich in der Ansicht betrachten. Oben rechts wählt man die Sortierung aus: Verkaufsrang, Sofort-Kauf-Preis, Verkaufspreis, verkaufte Stückzahl, verfügbare Stückzahl. Lasst euch das einmal auf der Zunge zergehen! Grundsätzlich standen diese Zahlen über die eBay-API oder einige externe Werkzeuge ‘theoretisch’ jedem Verkäufer zur Verfügung. Aber halt nicht kostenlos und nicht so integriert und anschaulich.

#1 Verkaufte Stückzahl

Hier seht ihr in der ersten Spalte eure eigenen Zahlen. Im Beispiel sind 92 von 645 verfügbaren verkauft. Und natürlich zeigt das System sämtliche Verkaufs- und Verfügbarkeitszahlen eurer Wettbewerber.  Der Verkäufer pro-carpensis hat also 10 auf Lager und 5 Stück in den letzten 90 Tagen verkauft. Summiert ihr die Stückzahlen, könnt ihr euch so euren eigenen Marktanteil einfach errechnen.

#2 Verkaufsrang

EBays Verkaufsrang ist wie folgt erklärt: Rang passender Angebote auf Basis der Gesamtverkäufe (nicht verkaufte passende Angebote ausgenommen).  Damit erfahrt ihr als Händler sofort, wie euer Angebot im Gegensatz zu identischen Angeboten steht. Ist das nicht der Hammer? Eine der besten Kennzahlen finde ich. Wenn ihr also wieder einmal der Meinung seid, dass ihr schlecht verkauft und eBay dran schuld ist, dann schaut euch diese Zahlen an. Und wenn ihr meint, eure Angebote gehen gerade durch die Decke, dann kann auch das trügerisch sein. Hier kriegt ihr die Augen geöffnet.

#3 Preisvergleich

So, jetzt noch die Funktion, dass ich Preiregeln in dieser Ansicht formulieren kann, und ich fahre nach Berlin und verneige mich vor eBays Eingangstür. Schaut einmal genau hin: Die Anzeige differenziert zwischen Verkaufspreis und aktuellem Sofort-Kaufen-Preis. Leicht zu erkennen, dass pro-carpentis einen Repricer nutzt.

Traffic-Typen-Vergleich

Die unterschiedlichen Traffic-Typen werden zwar nicht im Vergleich dargestellt, sondern es werden ausschließlich Hinweise (höher, viel höher, niedriger …) geliefert. Das reicht aber auch vollkommen aus, da ihr auf Produkt- bzw. Kategorieebene ja die Zahlen (s. o.) dargestellt bekommt.

Heilige Scheiße, ist das großartig!

Was soll ich sagen? Als eBay mir am Freitag die Erweiterung vorstellte, war ich richtig geflasht. Für solche Werkzeuge bezahlt ihr normalerweise hunderte Euros an Drittanbieter oder tausende an eure Entwickler. Und bedenkt: Das ist nur der Anfang. Im Teil II stelle ich euch die Recherche-Erweiterung vor. Grandios, dass diese Werkzeuge nun allen Händlern kostenlos zur Verfügung stehen. Ich muss echt gestehen: Ich bin ein wenig sprachlos. Ich wusste ja, dass der Marktplatz einiges mit dem Seller-Hub (Verkäufer-Cockpit Pro) vorhat und hatte schon mit Begeisterung die Ankündigungen vernommen. (Aber eben mit einer sehr großen Skepsis). Habt ihr richtig gut gemacht eBay! Fantastisch & Glückwunsch!

BTW: Verglichen mit den Verkäufer-Werkzeugen anderer Plattformbetreiber ist das hier absolute und bisher von keinem erreichte Oberklasse!

Teil II

In Kürze gibt es dann den 2. Teil: Recherche – Tipps zur Warenbeschaffung. [Link folgt].