Wenn du als deutscher Onlinehändler deine Produkte über Plattformen wie eBay oder Amazon in die USA bringst, hat die Trump-Regierung mit ihrer „America First“-Politik einige Stolpersteine eingebaut, die deinen Geschäftsbetrieb ordentlich durchrütteln können. Während der Trump-Ära wurden nicht nur Strafzölle auf bestimmte Produkte eingeführt, sondern auch die Handelspolitik insgesamt so gestaltet, dass ausländische Anbieter nicht mehr so easy in den US-Markt reinkommen. Lass uns das Ganze mal aufdröseln.

Zölle und Handelsbarrieren
Ein großes Ding waren die Strafzölle, die auf viele Produkte aus dem Ausland erhoben wurden. Zwar richteten sich diese Maßnahmen hauptsächlich gegen China, aber die EU blieb davon nicht völlig verschont. Wenn du also als deutscher Händler Elektronik, Textilien oder andere begehrte Waren in die USA shippen willst, könnten diese Zölle die Kosten in die Höhe treiben. Das führt oft dazu, dass du entweder deine Preise anheben musst – was Kunden abschrecken kann – oder die Mehrkosten selbst schluckst, was deine Marge ordentlich killt. Für einige Produktkategorien wurde es sogar so heftig, dass Händler lieber den US-Markt verlassen haben, weil sie schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig waren.

Die EU hat auf diese Zollpolitik teilweise mit Gegenzöllen reagiert. Das bedeutet, dass einige US-Produkte ebenfalls teurer wurden, was wiederum die Handelsbeziehungen nicht entspannter gemacht hat. Selbst wenn die EU direkt keine Produkte für den US-Markt mit hohen Zöllen belegt hat, sorgte diese Unsicherheit und die Gefahr von Eskalationen dafür, dass Händler sehr vorsichtig wurden. Denn wer weiß schon, ob das nächste Abkommen oder die nächste Verordnung nicht auch deine Ware betrifft?

Eine eigene Firma in den USA gründen?
Hier kommt die Idee ins Spiel, eine Firma direkt in den USA zu gründen, um die Zölle zu umgehen. Auf den ersten Blick klingt das fresh: Du richtest ein Lager oder eine Vertriebsniederlassung in den USA ein, importierst deine Ware dorthin und verschickst sie dann lokal an die Kunden. Klingt nach einer schicken Lösung, oder? Aber der Haken ist: Das bringt einen Haufen zusätzlichen Aufwand mit sich.

Erstens brauchst du Kenntnisse in den US-Rechtsvorschriften. Als ausländischer Händler, der in den Staaten Fuß fasst, wirst du mit US-Compliance-Regeln, Steuervorschriften und lokalen Marktanforderungen konfrontiert. Das ist nicht nur zeitaufwendig, sondern kostet auch Geld. Zweitens musst du dort vor Ort Personal einstellen, Lager mieten oder sogar kaufen und dich mit der lokalen Logistik auseinandersetzen. Klar, du sparst die Strafzölle, weil die Ware nach dem ersten Import innerhalb der USA bleibt, aber ob das den ganzen Aufwand und die Mehrkosten rechtfertigt, musst du genau durchrechnen.

Weitere Überlegungen
Du musst dich fragen: Lohnt sich der Aufwand einer US-Firmengründung nur für die Zollersparnis? Denn selbst mit einer US-Firma bist du nicht frei von anderen Kostenfaktoren, wie inneramerikanischen Steuern, höheren Betriebsausgaben und den Risiken, die mit einer Expansion verbunden sind. Außerdem bleibt die Frage offen, wie lange solche Strafzölle tatsächlich bestehen. Wenn in den USA eine neue Regierung ans Ruder kommt, könnte sich die Handelspolitik wieder ändern, und deine aufwändig errichtete Struktur wäre vielleicht gar nicht mehr notwendig. Dann stehst du mit all dem aufgebauten Aufwand da und musst überlegen, ob du das alles wieder zurückdrehst.

Fazit
Die Trump-Regierung hat deutschen Onlinehändlern, die über Amazon oder eBay in die USA liefern, ordentlich Sand ins Getriebe gestreut. Strafzölle und Handelsbarrieren machen es schwerer, Produkte günstig auf den US-Markt zu bringen. Eine eigene US-Firma könnte eine Möglichkeit sein, diese Hürden zu umgehen, aber das ist alles andere als ein Spaziergang. Es bedeutet hohen Aufwand, zusätzliche Kosten und Risiken, die du genau abwägen musst. Bleib kritisch, kalkulier die Zahlen sauber durch und überleg dir, ob die vermeintliche Zollersparnis den Aufwand wirklich wert ist.