Von 2016 bis 2019 ist ihr Anteil um 14 % gestiegen. Damit stellen die China-HĂ€ndler die gröĂte Gruppe der DrittlandhĂ€ndler auf amazon.com dar. Untersucht man nun weiter, woher diese HĂ€ndler aus China stammen, so zeigt sich, dass ĂŒber ein Drittel der Merchants aus Shenzhen stammen. 40,3 % aller China-HĂ€ndler sind in der Provinz Guangdong beheimatet. Shenzhen ist damit weltweit die Stadt mit den meisten Amazon-Sellern.
Und wie sieht es in Europa aus?
In Europa können die Zahlen noch wesentlich genauer angegeben werden, da bei uns die Angabe einer vollstĂ€ndigen Anschrift verpflichtend ist. Je nach Marktplatz schwankt der Anteil an China-HĂ€ndlern von 28 % in Deutschland bis hin zu 52 % in Spanien. Das sind bedrohliche Zahlen. Auch hier wurden nur die gröĂten HĂ€ndler untersucht. ĂbertrĂ€gt man die Zahl jedoch auf alle HĂ€ndler und unterstellt einen nahezu gleich verteilten Umsatz, dann bedeutet das, dass die China-HĂ€ndler fĂŒr ĂŒber 3 Milliarden Euro GMV stehen.
75 % der China-HĂ€ndler nutzen FBA
In der Liefergeschwindigkeit stehen die DrittlandhĂ€ndler der europĂ€ischen Konkurrenz in nichts nach, denn sie nutzen gleichfalls den Amazon FBA-Versandservice. FĂŒr die chinesischen HĂ€ndler und Hersteller ein Geschenk, denn effizienter können sie den D2C-Handel nicht betreiben.
Und Amazon weià und fördert das nach KrÀften
Weltweit liegt der Anteil chinesischer HĂ€ndler auf Amazon bei 39,2. In China veranstaltete Amazon bereits zum vierten Mal den >Amazon Global Store Seller Summit< in Ningbo und zwar vom 6. bis 7. Dezember 2018.
Kein Protektionismus, aber fairer Handel muss gewÀhrleistet sein
Der unfaire Wettbewerbsvorteil eines China-HÀndlers liegt, das errechnete Wortfilter bereits in der Vergangenheit, bei konservativen 45 %. Dagegen kann kein europÀischer HÀndler nachhaltig bestehen.
Damit ein fairer globaler Handel möglich wird, sind Hausaufgaben zu machen. Nicht bei den HÀndlern, aber in der Politik. Die Umsatzsteuerreform und die VerÀnderungen des Status Chinas im Weltpostverband sind einer von vielen dringend notwendigen Schritten.
Wir haben zu wenig Zöllner und die Plattformen werden zu oft verschont. Denn auch die in 2020/21 angedachte europĂ€ische Lösung ist nur ein weiterer Tropfen auf den heiĂen Stein. Neben den zahlreichen unfairen wettbewerblichen Vorteilen, die immer noch nicht ganz beseitigt sein werden, stellt sich eine weitere Herausforderung, die bisweilen eher selten betrachtet wird: Wie kann unlauterer Wettbewerb wirksam in China verfolgt werden?
Fazit
Der steuerliche Schaden alleine in Deutschland ist enorm. Weiter oben konnte ĂŒberschlĂ€gig ein Umsatz der China-HĂ€ndler von 3 Milliarden Euro errechnet werden. Das entspricht einem betrieblichen Rohertrag in Höhe von 1,5 bis 2 Milliarden Euro. Die hierauf spĂ€ter anfallenden Steuern entgehen dem Fiskus.
Quellen: Marketplacepulse & eigene
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die Zahl der HK-Gesellschaften, die ĂŒber Amazon verkaufen, wĂ€re auch interessant. Allerdings haben davon viele keinen realen GeschĂ€ftssitz in HK, sondern irgendwo anders auf der Welt (auch z.B. im nahen Shenzhen).