Seit vorgestern hat Facebook einen eigenen Bezahldienst. Er nennt sich Facebook Pay. Gestartet ist er in den USA. Nutzer können damit bezahlen oder Geld senden. Zukünftig soll der Dienst im gesamten Zuckerberg-Kosmos verfügbar sein, also auf Facebook, Instagram und WhatsApp.

So funktioniert das neue Bezahlverfahren

In Deutschland wird es noch etwas dauern, bis wir mit Facebook Pay zahlen können. Das Verfahren ist zunächst nur in den USA und über Facebook und dem Messenger verfügbar. Die Aktivierung des Dienstes ist recht einfach, ihr müsst lediglich euer Facebook-Konto entweder mit PayPal verknüpfen oder eine Kreditkarte hinterlegen.

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Ihr könnt Facebook Pay über mehrere Apps oder andere Facebook-Anwendungen nutzen. Dazu erhaltet ihr Chat Support und eine Übersicht eurer Transaktionen. Sicher soll der Spaß auch sein, Zuckerberg verspricht ein sicheres PIN-Verfahren.

Noch ein Zahlverfahren?

Neben PayPal nutzen ja viele Apple Pay, Amazon Pay, Google Pay oder die Asiaten auch Alipay. Gemein haben alle Zahlungsdienste, dass sie das Kundenerlebnis verbessern und einen Einkaufsprozess vereinfachen möchten. Das gelingt den meisten Anbietern dann, wenn ihr eigenes Ökosystem groß genug ist und sich dort Millionen und wie bei Facebook der Fall Milliarden Nutzer tummeln. Einige Dienste sind stark an Geräte gebunden, Apple zum Beispiel, andere an ein Betriebssystem wie Google Pay.

Und jetzt kommt Facebook mit einer eigenen Lösung um die Kurve. Das ist naheliegend und eigentlich schon fast zu spät. Denn andere Dienste haben sich bereits fest in das Nutzerverhalten etabliert. Nahezu jeder Onlinekäufer verfügt über ein PayPal- oder Amazon Pay-Konto. Da sind Google Pay, Apple Pay oder Ali Pay zumindest in der westlichen Erdhälfte ja schon fast Exoten, jedoch nicht ohne Existenzberechtigung. Die Chinesen reisen, Apple hat die treusten Fanboys und für Google fällt gerade nichts ein.

Was Facebook aber herausstechen lässt, ist die unfassbar große Nutzeranzahl. Und diese ist bisher, abgesehen von Werbung, kaum monetarisiert. Da geht noch was. Daher stellt sich die dringende Frage, ob Facebook sein eigenes Payment nun vorbereitend für einen besser strukturierten Marktplatz an den Start stellt?

Tatsächlich lassen sich über Facebook Marketplace, Instagram oder WhatsApp bisweilen nur erschwert Artikel handeln. Wird sich das ändern? Sprich, ist die Paymentlösung Teil einer Strategie zu mehr Commerce auf den drei Plattformen? Und genau das scheint die zentrale Frage zu sein, die ihr euch stellen solltet.

Denn tritt der Facebook-Konzern gegen Amazon, Alibaba und Co. an, dann werden die Karten neu gemischt. Es gibt nicht viele Plattformen, die in der Lage sind, als echter Game Changer anzutreten.  Facebook gehört jedoch dazu, aber auch Google könnte …

Fazit: Facebook Pay alleine, also ohne eingebettete Strategie, erscheint wenig sinnvoll und wird wenig hilfreich sein. Wenn jedoch kolportiert wird, dass das neue Payment-Teil eine weitere Monetarisierung des Ökosystems ist, dann wird ein Schuh daraus.